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Kurator'in für: Medien und Gesellschaft Pop und Kultur Fundstücke
Alexander Matzkeit spricht und schreibt als freier Journalist über Medien, Film und Kultur. Er produziert und moderiert den Podcast "Läuft" für epd medien und Grimme Institut.
Die BBC hat 177 Filmkritikerinnen und Filmkritiker aus der ganzen Welt gefragt, was die besten Filme des jungen 21. Jahrhunderts sind und das Ergebnis als Liste veröffentlicht. Solche Listen sind immer genauso sinnlos wie faszinierend. Sie spiegeln einen scheinbaren Konsens des Kunstvergleichs wieder, den niemand braucht, sind aber auch ein sehr einfacher und effektiver Weg, um Diskussionen anzuregen. Gehört Mulholland Drive von David Lynch wirklich auf Platz 1? Und Maren Ades noch nicht einmal sechs Monate alter Film Toni Erdmann auf Platz 100?
Man konnte förmlich zusehen, wer sich alles bemühte, in den letzten Tagen die BBC-Liste einzuordnen, zu kommentieren — und natürlich auch „weiterzudrehen". Das Berliner Stadtmagazin „Tip" hat das BBC-Experiment kurzerhand wiederholt und auf Deutschland reduziert. Ihre Liste der zehn „Besten deutschsprachigen Filme des 21. Jahrhunderts", ebenfalls von einer Gruppe Filmkenner gewählt, ist genauso vor allem Diskussionsstoff und Zeitbild.
Toni Erdmann, noch frisch im Gedächtnis, steht hier plötzlich viel weiter oben. Christian Petzold ist gleich dreimal in der Top 10 vertreten. Und keiner der großen deutschen Publikumshits der letzten 16 Jahre, nicht Good Bye Lenin, nicht Das Leben der Anderen, hat auch nur einen Cameo-Auftritt. Die Gruppe der befragten Kritiker ist sehr feuilletonslastig und (zumindest von den genannten) zu fast hundert Prozent männlich — was wäre wohl rausgekommen, wenn man das Feld etwas mehr diversifiziert hätte?
Quelle: TIP Redaktion tip-berlin.de
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