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Tino Hanekamp war Journalist und Musikjournalist, hat in Hamburg zwei Musikclubs gegründet (Weltbühne, Uebel & Gefährlich), einen Roman geschrieben (‚So was von da‘) und unlängst ein Buch über Nick Cave ('... über Nick Cave'). Er lebt im Süden Mexikos.
Dieser piq möchte auf ein wichtiges Buch zur Zeit hinweisen (‚Generation Beleidigt – von der Sprachpolizei zur Gedankenpolizei – über den wachsenden Einfluss linker Identitärer – eine Kritik‘ von Caroline Fourest; hier Rezensionsauszüge), auf das ich (Spätmerker, weil steht schon längst auf diversen Sachbuch-Bestseller-Listen) über einen Instagram-Post der Journalistin Johanna Adorjan gestoßen bin, den ich hier mal komplett zitiere, weil steht alles drin:
Sollen nur Schwarze die Bücher Schwarzer übersetzen dürfen? Nur "echte" Juden in Filmen Juden spielen? Was soll mit Kindern geschehen, die sich zu Fasching als Angehörige einer anderen Kultur ausgeben?
Mit ihrem Schlachtruf von der "kulturellen Aneignung" führen die linken Identitären einen Kampf gegen alle, die sich in ihren Augen des Rassismus schuldig gemacht haben. Seltsamerweise sind das jedoch immer nur Künstler und Privatpersonen, nie WAHRE Rassisten, nie Rechtsextreme. Warum kuschen Institutionen vor ihnen? Und ist ihre Denkweise nicht nicht selber rassistisch?
Die französische Publizistin Caroline Fourest hat darüber ein aufschlussreiches Buch geschrieben: "Generation Beleidigt." Hier kommt die Kritik nicht von Konservativen, die um ihre Privilegien fürchten, sondern von einer linken, lesbischen, feministischen Aktivistin, die sich dagegen verwehrt, dass der Diskurs über Rassismus von Wächterinnen und Wächtern dominiert wird, die im Namen von Opfern oder vermeintlichen Opfern jede Diskussion abwürgen, unterstützt von einem Mob im Internet, der auf Reizworte reagiert wie ein Pawlowscher Hund.
Interessant dazu auch ein Interview mit Caroline Fourest aus der taz vom November 2020 (ein aktuelleres konnte ich leider nicht finden), hier gepiqd.
Wie kam es, dass dieser Teil der Linken zu einer derart radikalpuritanischen Exkommunikations- und Richterszene wurde, in der nur durchgeht, wer frei von jeder Sünde ist?
Die Linke hat sich in die Universitäten geflüchtet und lässt sich nur noch von dortigen Diskursen, aber vor allem aus den USA beeinflussen. Wir haben es in Frankreich aber mit einem postkolonialen Rassismus zu tun, der etwas anderes ist als ein postsegregationeller Rassismus in den USA. Aber es geht hier ganz offenbar nicht mehr um so etwas wie Erkenntnis oder Solidarität. Dieser Teil der Linken ist zum Gewerbe geworden. Hier wird nicht die Ungerechtigkeit rausgebrüllt. Hier wird gebrüllt, damit man als Brüllender wahrgenommen wird.
Quelle: Doris Akrap Bild: Pascal Guyot dpa AFP taz.de
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kein Wunder, dass die Linken niemals an die Macht kommen. Sie sind einfach zu sehr mit sich selbst und mit Grabenkämpfen beschäftigt.
Bei „Identitätspolitik“ wird mir gleich immer mulmig zu Mute. Als würde bisher keine weiße Identitätspolitik vorherrschen, als wäre Frankreich nicht durch den Ressourcenabbau und die Machtapparate in seinen Kolonien reich geworden, als gäbe es jetzt nach der so genannten „Unabhängigkeit“ der Kolonien immer noch staatliche Fesseln, durch die Frankreich immernoch wirtschaftet.
Antirassismus und Feminismus sind nicht zwingend linke Themen, und das auf das Beleidigtsein einer Generation zu führen im Namen der Säkularisierung macht es nicht weniger irrational und kurzsichtig. Warum gibt es bloß so viel Abwehr dagegen, das Prinzip von Privileg zu verstehen? Ich würde mir wünschen, Intersektionen anzuerkennen, nicht hierarchisieren und deshalb dann einen wichtigen Diskurs um historische Verantwortung verschwimmen zu lassen und zu diffarmieren.
Dieses Video aus ttt, das gestern auch auf 3Sat in der Kulturzeit zu sehen war, finde ich als Einordnung der Debatte ganz gut. Das Ganze einfach auf Sprachpolizei zu verkürzen, finde ich etwas zu kurz gefasst, weil es natürlich auch um die Vorherrschaft im Kulturbetrieb geht. https://www.ardmediath...