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Diana und Meghan: Was ihre Interviews über die Gesellschaft zeigen

Theresa Bäuerlein
Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.
Zum Kurator'innen-Profil
Theresa BäuerleinDonnerstag, 11.03.2021

Alle, die "The Crown" gesehen haben, wird dieses Thema interessieren. Alle anderen wohl nicht auf Anhieb. Andererseits ist es immerhin relevant genug, um diese Folge des "The Daily"-Podcasts der New York Times zu bestimmen. Das hat einen guten Grund: Es geht um zwei Interviews im Abstand von 25 Jahren, die zwei Frauen gegeben haben, die beide ins britische Königshaus eingeheiratet haben: Lady Di und Meghan Markle. Das ist nicht einfach Tratsch über die Royals, sondern eine Analyse dessen was diese beiden Interviews über die Gesellschaft und die Zeit, in der sie leb(t)en, zeigen. 

Der Podcast beschreibt unter anderem, wie modern Diana in ihrer Einstellung darin war, Gefühle und Probleme öffentlich zu zeigen. Sie wurde zum Katalysator für die Verarbeitung von Emotionen in der britischen Gesellschaft. So sehr, dass sogar das Königshaus es schließlich öffentlich zugeben musste. Meghan und ihr Mann Harry, Dianas Sohn, haben dieses Erbe durch ihr kontroverses Interview mit Oprah Winfrey kürzlich weitergetragen. Die Geschichte schien sich zu wiederholen, als Meghan erzählte, wie sehr sie nach ihrer Heirat in ihrer neuen Position litt, und wie wenig Unterstützung sie bekam. Es gibt jedoch zwei extreme Unterschiede zwischen Meghans und Dianas Geschichte: Erstens, Meghan ist nicht allein, sondern hat die Unterstützung ihres Mannes. Zweitens spielen in Meghans Geschichte auch das Thema Hautfarbe eine Rolle und die rassistischen Äußerungen, die sie von Seiten der Presse, aber auch von ihrer angeheirateten Familie ertragen musste.

Das Fazit des Gesprächs: Diana machte es möglich, über Gefühle zu sprechen.  Meghan zwang die Menschen, sich mit Rassismus zu beschäftigen.  

Diana und Meghan: Was ihre Interviews über die Gesellschaft zeigen

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Kommentare 3
  1. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor mehr als 3 Jahre

    völlig richtig. und dennoch: das Interview und Meghan Markle hat mich ... abgestoßen. Gerade weil ich markle als starke kluge Frau zu kennen glaub(t)e. Ein Medienprofi. Expertin. Kind des 21. jh mit soziale-Medien-Erfahrung was hatespeech betrifft...
    Ich glaube sie hätte sich vielleicht auf den RassismusAspekt beschränken sollen, auch die MedienKritik gegenüber Boulevard und Paparazzi wäre gut fällig wichtig gewesen. Aber die "Familienschelte" darüberhinaus inklusive psychologischen Befindlichkeiten. .. hm. ersteres kommt einfach unsozial rüber, zudem scheint es auf die Royals n a c h Diana nicht mehr so zuzutreffen.
    Der zweite Punkt also: ich finde das Thema Depression und gar SelbstmordGedanken so wichtig gerade in der öffentlichen Diskussion dass hier besondere Sensibilität gefordert ist. und sorry ich nehme es ihr nicht so wirklich ab. Das ist natürlich eine subjektive Meinung und ja, gerade weil sie so stark und unabhängig rüber kam und kommt. Natürlich kann so jemand auch diese Probleme bekommen. Dennoch: nehme ich dem Profi Markle nicht ganz ab. Geht mir ja nicht allein so: schlimm genug und wohl typisch dass ausgerechnet ein mysogyner boulevard-Moderator dazu gehört (etwas was mich meine Meinung sofort überdenken lässt :-)).
    Auf jeden Fall war es pr-bezogen, rhetorisch unklug diese zwei wichtigen Aspekte gemeinsam in das Interview zu pressen.
    So können zb die die den rassismus leugnen wollen sich auf das "Mimmimi" stürzen etc.
    (Ich betone: Rassismus hat sich bei Markle leider deutlich gezeigt in GB. und ja kann mir das auch zt in der Familie vorstellen. und ja, die Royals sind offensichtlich eine dysfunktionale Familie die es Außenstehenden schwer macht. vorallem wenn der enorme Druck der widerlichen englischen Boulevardpresse hinzu kommt.)
    schwierig schwierig.

    1. Theresa Bäuerlein
      Theresa Bäuerlein · vor mehr als 3 Jahre

      Das sind interessante Gedanken. Eines kann man aber doch sicher feststellen: Wenn jemand wie Markle über Depressionen spricht, verliert das Thema an Tabu, unabhängig davon, ob man es ihr "abnimmt" oder nicht.

  2. Maximilian Rosch
    Maximilian Rosch · vor mehr als 3 Jahre

    Zum Interview mit Meghan und Harry gab es Anfang der Woche auch diesen piq mit einer Reihe an guten Empfehlungen von Mohamed Amjahid: https://www.piqd.de/fe...

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