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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Flucht und Einwanderung Fundstücke
Studium der Internationalen Entwicklung und Politikwissenschaften in Wien und Münster. Beschäftigt sich mit Sicherheitspolitik und Islamismus, unter anderem bei/mit Internationale Politik und Gesellschaft (IPG), Blätter für deutsche und internationale Politik, Internationale Politik (IP), Middle East Institute Washington, Atlantic Council, Clingendael Institute.
Das Medieninteresse war eher gering, als US-Spezialeinheiten Anfang Februar den amtierenden Kalifen des sogenannten Islamischen Staates (IS) umzingelten, sein Versteck mit schweren Maschinengewehren durchsiebten und Kalif Abdullah Qurashi sich schließlich in die Luft sprengte.
Anders verhielt es sich bei Qurashis Vorgänger. Abu Bark al-Baghdadi war als Gründer des IS einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Entsprechend groß war das Interesse an seinem Tod im Oktober 2019, ein halbes Jahr nach den letzten großen Gefechten bei Baghouz, die das Ende des Kalifats markierten. Donald Trumps fragwürdiges Briefing feuerte die Social-Media-Reichweite im Westen zusätzlich an.
Um Qurashi, Baghdadis Nachfolger, war es ruhig. Der IS hat sich in den letzten zwei Jahren zu einem Untergrundnetzwerk transformiert, das für Hunderte Anschläge, Guerilla-Angriffe und Erpressung verantwortlich ist. Qurashi trat jedoch nie an die Öffentlichkeit, inszenierte sich nicht in seiner Rolle, wie sein Vorgänger es getan hatte. Am 3. Februar spürten die USA ihn nun nur wenige Kilometer entfernt von Baghdadis Versteck auf. In einem Haus im Nordwesten Syriens, nahe der türkischen Grenze. Auf den ersten Blick scheint der Ort absurd: Beherrscht wird die Provinz Idlib von der verfeindeten Hayat Tahrir al-Sham (HTS). Außerdem ist türkisches Militär in der Region präsent.
Andererseits bietet das enorme Chaos in diesem Teil Syriens gute Voraussetzungen, wenn man anonym bleiben möchte. Idlib ist überfüllt mit Binnenflüchtlingen aus allen Teilen Syriens. Endlose Zeltstädte haben sich entlang der Grenze gebildet. Häuser wechseln regelmäßig Besitzer und Bewohner. Eine engmaschige Verwaltung oder Kontrolle gibt es letztlich nicht. Und dann sind da die alten Kontakte und Seilschaften. HTS verfolgt zwar IS-Zellen in Idlib mit Härte, doch bei all den extremistischen Gruppen und Individuen vor Ort ist es nicht unwahrscheinlich, dass IS-Sympathisanten geholfen haben, Qurashi zu verstecken.
Wenn es nun übrigens heißt, Idlib sei die „neue Hauptstadt des internationalen Terrorismus“, ist das verklärend und gefährlich zugleich. Idlib ist vor allem der Ort, wo Millionen Menschen vertrieben wurden, wo über Jahre „unerwünschte“ SyrerInnen und Syrer aus dem ganzen Land ohne Perspektive abgeladen wurden. Dass in diesem Chaos, dieser humanitären Katastrophe, IS-Führungspersönlichkeiten untertauchen, ist so tragisch wie logisch. Vor allem aber definiert es nicht die Identität einer ganzen Region und seiner Menschen.
Auf jeden Fall stellt sich nun, nach Qurashis Tod, die Frage der Nachfolge. Hassan Hassan vom Newlines Magazine erläutert in diesem piq, warum er einen Mann namens Bashar Khattab Ghazal al-Sumaidai für den wahrscheinlichsten Kandidaten hält. Sumaidai gilt als eines der letzten noch lebenden Schwergewichte aus der ursprünglichen IS-Führungsriege. Als Dschihadist alter Schule trat er 2013 dem IS bei, wo er rasch mit Führungsaufgaben betreut wurde.
Sumaidai gehört zu einem irakischen Stamm, dessen Wurzeln bis zur Familie des Propheten Mohammed reichen sollen. Diese Linie ist obligatorisch für IS-Kalifen und war ein Streitpunkt bei Qurashi, der von Kritikern als Turkmene (statt als Araber) identifiziert wurde. Sumaidai dürfte derartige Kritik nicht entgegen schlagen. Außerdem genießt er Ansehen als Gelehrter, das für ideologische Mobilisierung zentral ist.
Sein Aufstieg im IS und seine Vergangenheit in anderen Gruppen sind spannend — wer sich dafür interessiert, sollte unbedingt das Original lesen.
Abgesehen von derlei Details bleibt zu sagen, dass Sumaidai die Führung in einer Zeit übernehmen könnte, in der der IS vor seinen bisher größten Herausforderungen steht. Sofern er ein global einflussreiches Franchise bleiben möchte, brauch es ideologische Führung. Hassan Hassan vermutet, dass Sarmaidai diesen Job besser übernehmen könnte, als sein Vorgänger Qurashi.
Quelle: Hassan Hassan Bild: Joanna Andreasson EN newlinesmag.com
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