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Demokratie im Losverfahren
Dein Kompass durch die tägliche Informationsflut
Hast du auch das Gefühl, die Welt wird immer schlimmer, nachdem du Nachrichten geschaut hast? Lass dich nicht runterziehen – die Welt ist besser, als du denkst! Wir machen uns auf die Suche nach Lösungen, anstatt nur über Probleme zu berichten.
Alle paar Jahre ein Kreuz setzen, um dann das politische Hin und Her aus der Ferne zu beobachten bis die nächsten Wahlen anstehen – lebendige Demokratie sieht anders aus.
In ganz Europa scheint das Vertrauen in die Demokratie zu bröckeln, bei vielen Menschen wächst ein diffuser Ärger über »die da oben«. Doch der Ruf nach mehr Demokratie in Form von Volksabstimmungen hat seit dem Brexit-Referendum einen Dämpfer bekommen.
In Irland etabliert sich seit 2011 ein vielversprechendes Konzept für Bürgerbeteiligung: Ein Rat zufällig ausgewählter Bürgerinnen und Bürger aus allen Gesellschaftsgruppen erarbeitet Vorschläge für Gesetzesänderungen und Verfassungsreformen. Die „Auserwählten“ erhalten Informationen von Experten und tauschen sich in Kleingruppen aus, um gemeinsam einen Kompromiss zu finden. Genau so ein Bürgerrat hat in Irland das Referendum angestoßen, das im Jahr 2015 den Weg für eine Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare freimachte.
In Deutschland setzt sich jetzt eine Initiative dafür ein, dass in Zukunft auch in Deutschland Bürgerräte mitmischen. Im Januar wurde die Idee in Berlin getestet.
Mit dabei war Autorin Katharina Wiegmann, die bis dahin dachte, sie weiß, wie Demokratie funktioniert – und viel dazu gelernt hat.
(Diesen Text empfiehlt dir Katharina Ehmann von Perspective Daily.)
Quelle: Katharina Wiegmann Bild: Raphael Janzer perspective-daily.de
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Wir im Westen haben vergessen wie vielfältig Demokratie ist bzw. war. Wir sehen nur noch repräsentative Demokratie und sog. direkte D aka Volksbegehren (wobei letzteres sich grad beim Beispiel brexit als wirklich ungeeignet zeigt). 1919 war kurz die Zeit der rätedemokratie (hat spätestens leider durch UdSSR als verbrannt zu gelten). Der Artikel bezieht sich hauptsächlich auf die Möglichkeit moderner direkter Demokratie, aber den Zufall etwas Raum zu geben, finde ich auch spannend..
Eine interessante Idee und sicher eine Bereicherung der derzeitigen repräsentativen Demokratie, aber im Artikel kommt mir zu wenig rüber, dass das Experiment ja auch ein längerer Lernprozess ist. Es ist etwas Neues und die Grundlagen, die Werkzeuge, um diese Form der Demokratie zu leben, müssen erst erlernt werden. Deswegen ist es am Anfang natürlich anstrengend, deswegen ist es natürlich erst einmal frustrierend und deswegen fehlt natürlich am Anfang erst einmal die Expertise. Aber wenn es erprobt wird, wenn die Werkzeuge gefunden sind, dann ist vieles einfacher und eventuell der Weg für noch mehr direkte Demokratie geebnet.