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Kurator'in für: Europa Fundstücke Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953, geboren in Bünde/Westfalen. Nach dem Studium der evangelischen Theologie in Bielefeld und Marburg/Lahn ab 1989 Leiter des Industrie- und Sozialpfarramtes des Kirchenkreises Herne. Von 2007 bis 2009 Referent für Sozialethik an der Evangelischen Stadtakademie Bochum. Von 2009 bis 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments (DIE LINKE). Mein persönliches Highlight im EP: Ich war Berichterstatter für die Zahlungskontenrichtlinie, die jedem legal in der EU lebenden Menschen das Recht auf ein Bankkonto garantiert. Seit 2014 freiberuflich tätig. Publizist. Diverse Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Publikationen, seit Dezember 2016 Herausgeber des Europa.blog und seit Juni 2020 auch Herausgeber des "Ruhrpott Podcast".
Auf Mastodon: @[email protected]
Auf Bluesky: @jklute.bsky.social
Vielleicht hätte diese Empfehlung auch in die Rubrik „Volk und Wirtschaft“ gepasst. Da aber die kriminalistisch-unterhaltsamen und historischen Aspekte gegenüber den ökonomischen überwiegen, habe ich mich für die „Fundstücke“ entschieden.
Es geht um einen noch immer spannenden, weil ungelösten Wirtschaftskrimi, der längst auch seine Spuren in der US-amerikanischen Filmgeschichte hinterlassen hat: Heute vor genau 45 Jahren – am 30. Juli 1975 – verschwand der Boss der US-amerikanischen Teamsters-Gewerkschaft, einer der bis heute größten Gewerkschaften weltweit, spurlos. Es geht um Jimmy Hoffa. Bis heute ist ungeklärt, was genau am 30. Juli 1975 passierte und wo die sterblichen Überreste des aller Wahrscheinlichkeit nach ermordeten Gewerkschaftsbosses verblieben sind. Es gibt zwar eine ganze Reihe von – widersprüchlichen – Zeugenaussagen. Da die meisten der Zeugen mittlerweile auch verloren sind, wird der Fall wohl nicht mehr aufzuklären sein.
Frank Patalong zeichnet in seinem Artikel die Karriere von Hoffa nach. Hoffa begann seine berufliche Laufbahn im Alter von 14 Jahren als Lagerarbeiter. Mit 19 organisierte er erstmals einen Streik. Und zwar erfolgreich. Dieser erfolgreiche Arbeitskampf war das Fundament der gewerkschaftlichen Karriere von Hoffa.
Als Gewerkschaftsführer unterhielt Hoffa enge Kontakte zur Mafia. Patalong nimmt das jedoch nicht zum Anlass einer moralischen Verurteilung, sondern er benennt die zeitgeschichtlichen Hintergründe für diese hoch brisante und problematische, aber auch strategisch rationale Verbindung ins kriminelle Milieu, die Hoffa dann letztlich zum Verhängnis geworden ist.
Doch auch für kriminalistisch interessierte Leserinnen bietet Patalong einiges. Sein Artikel enthält eine beeindruckende und sehr bildhaft beschriebene Auflistung der Möglichkeiten, wie das Ende von Jimmy Hoffa ausgesehen haben könnte. Wer über ausreichende Vorstellungskraft und Fantasie verfügt, dem sind Gänsehaut und Gruselschauer garantiert.
So bleibt mir an dieser Stelle nur noch viel Spaß beim Lesen zu wünschen!
Quelle: Frank Patalong, DER SPIEGEL Bild: Charles Kelly / AP www.spiegel.de
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