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B-Movie: Als Berlin noch wirklich wild war

Alexander von Streit
Digitale Schreibmaschine mit anarchistischem Ansatz und bürgerlicher Lebensform
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Alexander von StreitSonntag, 19.02.2017

Die letzten zehn Jahre im Westen der Mauerstadt Berlin. Wie fühlte sich das an in dieser kreativen Insel, geprägt von Punk, New Wave und schließlich Techno? Der Film „B-Movie" von 2015 schafft es tatsächlich, seinen Zuschauern dieses Gefühl nahe zubringen. Zum einen natürlich, weil er wirklich sehr viel originale Aufnahmen aus dieser Zeit enthält. Vor allem aber, weil er eine Erzählform wählt, die nicht der klassischen Struktur eines Dokumentarfilms folgt, sondern sich essayistisch auf die Spurensuche nach dem Spirit von Westberlin in den 80er-Jahren macht. Protagonist ist die (reale) Figur Mark Reeder, ein Brite aus dem Umfeld von Joy Divison, den das Interesse an der deutschen Musikszene damals nach Berlin trieb. Er erzählt aus dem Off, agiert in Originalaufnahmen ebenso wie in stilistisch passend nachgedrehten Szenen – und alles greift so gut ineinander, dass man komplett mit ihm in diese Zeitreise eintaucht. Unter anderem trifft man dort einen jungen Nick Cave, den es ebenfalls nach Berlin verschlagen hat. Und natürlich Blixa Bargeld, die Einstürzenden Neubauten, Malaria, Nena, die Ärzte, Westbam, Christiane F. und Ben Becker und viele, viele andere — wahnsinnig jung damals noch. Ein großartiger Dokumentarfilm, den ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Leider ist „B-Movie" nur bis zum 25. Februar 2017 in der Mediathek von Arte verfügbar. Ansonsten empfehle ich zumindest die Homepage zum Film, mit Trailer und künftigen (Kino-)Terminen.

B-Movie: Als Berlin noch wirklich wild war

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