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Freier Journalist mit Fokus Wissenschaft, Medizin, Investigativ- und Datenjournalismus. Diplombiologe. European Science Journalist of the Year 2021 der European Federation for Science Journalism, 3. Preis Wissenschaftsjournalist des Jahres 2016 „Medium Magazin“, Arthur F. Burns Fellow 2012 bei der „Washington Post“. Hinweise immer willkommen.
Die Problematik der „Junk Journals“ – akademische Fachzeitschriften, die ohne Begutachtung und gegen Entgelt fast alles veröffentlichen, was eingereicht wird – ist länger bekannt. Der hier beschriebene Fall treibt es aber auf die Spitze: Marco Evers hat einem Dresdner Dermatologen hinterherrecherchiert, dessen Name als Autor auf über 2.500 Veröffentlichungen auftaucht. Dabei beschränkt sich der Medizininer längst nicht nur auf sein Fachgebiet – Überlegungen über ein schwarzes Loch im Erdkern oder Hühner mit zwei Gehirnen sind auch auf seiner Publikationsliste.
Der Arzt wirke mit zwei italienischen Kollegen zusammen. Deren neuster Coup war ein Paper über 5G als angebliche Ursache von Covid-19. Das Paper wurde nach einem Aufschrei zurückgenommen – und zeigt das Hauptproblem der Junk Journals: Zwar lassen sich Fachkollegen wohl eher selten von dem publizierten Schrott beeindrucken, doch die angeblichen Erkenntnisse sickern manchmal in Medien und Öffentlichkeit und tragen zur Desinformation bei.
Warum aber veröffentlicht man eigentlich in Junk Journals und das auch so oft? Warum sinniert ein Arzt über schwarze Löcher? Das erfährt man im Artikel leider nicht – der Arzt wolle sich zu den Publikationen nicht äußern.
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