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Kurator'in für: Fundstücke Volk und Wirtschaft
Dr. Anja C. Wagner beschäftigt sich mit globaler Transformation im digitalen Wandel. Sie gilt als kreative Trendsetterin und bezeichnet sich selbst als Bildungsquerulantin. Inhaltlich kreist sie um User Experience, Bildungspolitik, Arbeitsorganisation und unserer Zukunft in einer vernetzten Gesellschaft. Mit dem Unternehmen FrolleinFlow GbR bietet sie heute Studien, Vorträge, Consulting und verschiedene Online-Projekte an.
Auf Twitter rollt aktuell ein Twitter-Thread durch die Szene, der einige Prognosen für die Arbeitswelt bis 2030 vorhält, die ich ähnlich einschätze.
Zusammengefasst handeln sie davon, dass spätestens aufgrund der pandemiebedingten Erfahrungen mit der Fernarbeit, sich diverse Leitplanken unseres Lebens nachhaltig ändern werden. Die Menschen ziehen wieder in günstigere Ortschaften, sortieren ihre Erwerbsarbeit rund um ihr privates Leben, achten mehr auf Effizienz usw. Mit anderen Worten: Die Arbeit dezentralisiert sich immer weiter – ein Aspekt, der bereits vor Corona aufgrund der zunehmend globalisierten Arbeitswelt sich abzeichnete.
Diesen Interessen der Bevölkerung steht jedoch eine Politik gegenüber, die weiterhin das Hohelied eines auf (möglichst angestellte) Arbeitsplätze fokussierten Wirtschaftswachstums singt, die vor Ort zu bewältigen seien, um damit unsere Rente mit 67 auch die nächsten 50 Jahre garantieren zu helfen. Auf diesen Arbeitsbegriff soll das berufliche Bildungssystem weiter gezielt vorbereiten – und das möglichst stringent organisiert über die Stakeholder der alten Arbeitsökonomie der Industriegesellschaft und der daran hängenden (non-)formalen Bildungsinstitutionen, wie man nun auch in Berlin fordert.
Aber vielleicht sollten manche Unternehmen und Regionen einmal neu denken, um wirklich gute, motivierte, qualifizierte Mitarbeiter*innen von überall her zu rekrutieren, wie in dem hier vorgestellten Artikel vorgeschlagen?!
Zumindest die Kopf-, Kreativ- und Büroarbeit lässt sich zwischenzeitlich gut dezentral und selbstbestimmt über unterschiedliche Arbeitsverträge global erledigen. Gut, dies ist nicht mit unserem traditionellen Sozialsicherungsmodell vereinbar, aber vielleicht wäre es ja auch dort endlich Zeit, in die Zukunft zu schauen und klimaneutral zu argumentieren? Auch "die Arbeit" und "die Bildung" müssen sich im Interesse einer nachhaltigen Welt reorganisieren. Da bin ich mir sehr sicher.
Und der Clou? Es ist heute bereits möglich! Mit einer besseren Work-Life-Balance für die meisten Menschen, mehr Zufriedenheit und erhöhter Produktivität. Natürlich ist es auch mal schön, sich "in echt" zu treffen, aber die Reisewege müssen sich zukünftig wirklich rechtfertigen lassen. Präsenz ist eben überbewertet. Und die (non-)formale Bildung ebenso. Weiterhin.
Quelle: Greg Packer EN startupnation.com
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So sehr ich eine solche Entwicklung begrüsse…..der Wettbewerb steigt bei so einem Modell unglaublich, weil Arbeit global wird und damit steigt folgend auch die Gefahr des Lohndumping.