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Zum Altwerden gehört viel Mut, sagt man. Aber auch der Kontakt zu anderen Menschen, vor allem jüngeren und aktiven. Gerade wenn eine Krankheit wie Alzheimer hinzukommt, brauchen die Betroffenen Anregungen von außen, um neuen Lebenswillen zu bekommen. Der Choreograph Thierry Thieu Niang hat in einem französischen Krankenhaus einen Tanzworkshop für Alzheimerpatienten geleitet. Ein Filmteam hat ihn dabei begleitet. Die entstandene Dokumentation berührt und macht Mut.
Durch die Arbeit mit dem Tänzer öffnen sich die Alzheimerpatienten langsam, tauchen in Erinnerungen ein und lassen sich von ihm und der Musik begeistern. Thierry tanzt mit den Alzheimerpatienten gemeinsam, obwohl sie teils extrem körperlich geschwächt sind, häufig als Paar und oft in engem Körperkontakt. Blanche, Adélaïde, Pierrot und andere Alzheimerkranke finden ihre Würde wieder und erzählen vor der Kamera ihre Lebensgeschichten. Sie lachen und scheinen wieder Freude am Leben zu haben. Sie wirken nicht mehr wie Kranke in einem Krankenhaus. Das Tanzen erweist sich als wirksame Medizin gegen die Last des Lebens – zumindest für Augenblicke scheint die lähmende Krankheit von aufloderndem Lebenswillen besiegt. In diesen Glücksmomenten mit den strahlenden Gesichtern weichen Leiden, depressive Verstimmungen und Trauer. Der Dokumentarfilm macht Mut und zeigt, welch wunderbare Veränderungen in der Lebensqualität von Alzheimerpatienten möglich sind. Während der Dreharbeiten kommt in der 92-jährigen Blanche die junge Frau, die sie einst war, noch einmal zum Vorschein – sie verliebt sich in Thierry, den Tänzer und Choreographen. Sich zu verlieben ist gewiss eine verrückte Sache, doch Blanche scheint nicht verrückt. Sie ist bei vollen Sinnen, nur einfach ein bisschen liebeskrank.
Noch bis zum 17. Oktober in der Arte Mediathek.
Quelle: Yann Coridian, Valeria Bruni Tedeschi Bild: Arte arte.tv
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Wow- hat mir viel bedeutet das anzuschauen... Danke!