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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Flucht und Einwanderung Fundstücke
Emran Feroz, geboren und aufgewachsen in Innsbruck, hat afghanische Wurzeln und in Tübingen Politikwissenschaft und Philosophie studiert. Seit mehreren Jahren ist er als freier Journalist und Autor für viele deutsch- und englischsprachige Medien (u.a. taz, Deutschlandfunk, Deutsche Welle, Al Jazeera, The New York Times, The Intercept) tätig. Aus seiner afghanischen Heimat berichtet er regelmäßig. Zu seinen Schwerpunkten gehört der Drohnen-Krieg sowie die politische Lage in Nahost und Zentralasien. 2017 veröffentlichte er das Buch "Tod per Knopfdruck" zum US-Drohnen-Krieg. 2018 folgte "Kampf oder Untergang", ein Gesprächsband mit Noam Chomsky. 2021 erschien sein letztes Buch "Der längste Krieg - 20 Jahre War on Terror".
Mitten in der Corona-Pandemie wird Österreichs Regierung von einer weiteren Krise heimgesucht, die sie selbst zu verantworten hat. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurden nämlich drei jugendliche Mädchen mitsamt ihrer Familien nach Georgien bzw. Armenien abgeschoben.
Richtig gelesen. Österreich schiebt mitten in der Pandemie Geflüchtete ab. Eine Zusammenfassung des Geschehens ist notwendig.
Jetzt.de schreibt etwa folgendes:
Die Abschiebung hat auch deswegen zu massiven Protesten und Diskussionen geführt, weil Kinder abgeschoben wurden, die in Österreich geboren wurden. Zudem wurde kritisiert, dass Menschen während einer Pandemie abgeschoben werden. Protestiert haben unter anderem Mitschüler*innen, Aktivist*innen und auch Politiker*innen der liberalen Neos, der Grünen (die in Österreich auch an der Regierung beteiligt sind) und der SPÖ. Erfolg hatten sie nicht.
Vor allem der Aktivismus der Mitschüler war beeindruckend. Theo Haas, ihr Schulsprecher, ist in der österreichischen "Zeit im Bild" zu Wort gekommen, und ich muss zugeben: Ich war beeindruckt.
Auch die 12-jährige Tina, die abgeschoben wurde, kam am Tag darauf in "Wien Heute" zu Wort. Sie beschreibt ihre Wut und Trauer. Jeder Zuseher dürfte sich spätestens nach diesem Interview die Frage stellen, warum Österreich nicht nur überhaupt abschiebt, sondern warum ausgerechnet Menschen wie Tina und ihre Familie davon betroffen sind.
"Die Kinder und deren Familien waren gut integriert", hört man in diesem Kontext weiterhin. Natürlich ist es wichtig, darauf hinzuweisen. Allerdings bedeutet das nicht, dass "schlecht integrierte" Menschen währenddessen abgeschoben werden sollten. Es gibt viele Geflüchtete, die nicht minderjährig sind und kein perfektes Deutsch beherrschen. Allerdings hat jeder das Recht auf Flucht und Asyl und sollte unter keinen Umständen in ein Kriegsland, wie z. B. Afghanistan, abgeschoben werden.
Warum ich das sage? Weil ebenjene Abschiebungen auch in diesen Pandemie-Tagen weiterhin stattfinden und Österreich, Deutschland und andere Staaten sich daran beteiligen. Auch das ist eine Schande, die ihresgleichen sucht.
Quelle: jetzt.de, orf usw. Bild: Christopher Glanz... www.jetzt.de
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Furchtbar