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Flucht und Einwanderung

Zusammengefasst: Ein Tag voller Schmerz in Afghanistan

Emran Feroz
Journalist
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Emran FerozDonnerstag, 14.05.2020

Es gibt leider selten gute Nachrichten aus Afghanistan, und in dieser Woche war es besonders schlimm. Selbst erfahrene Kriegsreporter mussten das Grauen erst einmal verdauen. Doch das ist kaum möglich.

Was ist passiert? Ich fasse nun einen einzigen Tag - den 12. Mai - zusammen:

Stell dir vor, du bringst ein Kind auf die Welt, und es wird vor deinen Augen getötet. Keinen Tag alt.

Dies geschah in einer Geburtenklinik im Kabuler Viertel Dasht-e Barchi als Terroristen eindrangen, teils als Polizisten und Ärzte (!) verkleidet, und wahllos Zivilisten töteten, darunter vor allem Frauen und Kinder, sprich, Mütter und deren Neugeborene. Insgesamt wurden 24 Menschen getötet. Das Massaker hat nicht nur die afghanische Hauptstadt, sondern die ganze Welt erschüttert. Wer die Täter waren, ist weiterhin unklar. Während viele Seiten den IS verantwortlich machen (die Opfer waren vor allem schiitische Hazara), hat sich noch niemand zu der Tat bekannt. 

- Stell dir vor, du gehst zu einer Beerdigung, und der Tod erscheint ein weiteres Mal. Blutrünstig. Mörderisch. Ohne Gnade.

Dies geschah am selben Tag in der Provinz Nangarhar während der Beerdigung eines lokalen Polizeikommandanten. Mindestens 24 Menschen wurden getötet. Afghanische Medien berichteten teils von vierzig Toten. Die afghanische IS-Zelle bekannte sich zu diesem Massaker. 

Stell dir vor, du bist ein Bauer, der seiner Arbeit nachgeht, während abermals Drohnen und Kampfjets erscheinen und dich und deine Familie bombardieren.

Auch dies geschah, und zwar in der Nacht auf Dienstag in der nördlichen Provinz Balkh. Hinterbliebene der Opfer demonstrierten am darauffolgenden Tag gegen die Regierung. Ihre Wut und Trauer wurden vor allem von den anderen Angriffen, die an diesem Tag stattfanden, überschattet. Mindestens neun Zivilisten wurden getötet. Regierung und Armee bezeichneten sie allesamt - leider wie gewohnt - als "Taliban-Kämpfer" ohne Beweise vorzulegen. 

Zusammengefasst: Ein Tag voller Schmerz in Afghanistan

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