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Flucht und Einwanderung

Wenn Vermieter Geflüchtete (und andere) ausbeuten

Emran Feroz
Journalist
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Emran FerozSonntag, 24.01.2021

Ich lebe in Stuttgart. Ähnlich wie in anderen deutschen Städten explodieren auch hier die Mietpreise seit Jahren. Dies führt dazu, dass oftmals wortwörtlich Unvermietbares vermietet wird. 

Betroffen sind davon des Öfteren Geflüchtete, denen es ohnehin schwerfällt, auf dem privaten Wohnungsmarkt etwas Leistbares zu finden. Hinzu kommt dann noch der Rassismus seitens der Vermieter, der oftmals extrem präsent und penetrant ist.

"Sie sind kein Christ?"

"Ich vermiete nur an Deutsche." 

"Trägt ihre Frau Kopftuch?"

Derartige Sätze fallen öfter als viele meinen. Auch ich musste sie schon zu hören bekommen. Mehr über den Rassismus während der Wohnungssuche gibt es hier von mir. 

Oft weiß man allerdings auch nicht, was schlimmer ist. Der Rassismus oder die schamlose Gier einiger Vermieter. Hier ein aktuelles Beispiel:

Hinter den Sofas im Wohnzimmer: Schimmel. Unterm Vorhang im Schlafzimmer: Schimmel. Im Badezimmer: Schimmel. Gesund kann das nicht sein, doch eine siebenköpfige Familie aus Afghanistan lebt seit September 2020 in Plieningen in diesen Verhältnissen. Eine Heizung gibt es nicht, die Dusche ist laut der Familie kalt. Der Vermieter sagt, Schuld am massiven Schimmelbefall ist allein fehlerhaftes Lüften. Die Mieter wiederum werden das Gefühl nicht los, dass ihre Not, nach fünf Jahren aus der Asylunterkunft in Degerloch herauszuwollen, ausgenutzt worden sein könnte.

Laut der Sozialarbeiterin Sinah Ammann passiert dies immer wieder. Viele Menschen wissen nicht, wie sie sich wehren können. Sie kennen ihre Rechte nicht. "Da wird viel ausgenutzt", sagt sie. 

Derartiges trifft allerdings nicht nur Geflüchtete, sondern auch Studenten und Einheimische aus sozial schwachen Schichten. Beobachter sprechen von einem "Stuttgart-Problem". 

Wenn Vermieter Geflüchtete (und andere) ausbeuten

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