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am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.
Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.
Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.
"NRW rüstet sich mit 'Silvester-Erlass' für den Jahreswechsel", titelt Spiegel Online über die Mobilisierung von 5700 PolizistInnen, die zum Jahreswechsel in Köln patrouillieren sollen. Die Übergriffe 2015/16 haben sich mit den Stichworten "Köln" und 'Silvester" in die Imagination der Nation als eine staatlich zu bannende Gefahr aus den Maghreb-Staaten eingebrannt. Es ist die Bedrohung, die nicht nur Frauen, sondern die angeblich geregelte Geschlechterordnung in Deutschland gefährde. Denn hier im Westen sind Fälle wie Weinstein, Roy Moore, Louis C.K. usw. entweder nicht wahr oder Ausnahmen, derer man sich durch entschiedene Distanzierung entledigen kann. Zwar sagen Frauen fast durchweg #MeToo, aber kaum ein Mann scheint Täter zu sein. Sorry, kaum ein westlicher Mann. Die Gefahr komme aus Nordafrika, aus dem Nahen Osten, gegen die die Polizei mobilisiert werden muss. Was tatsächlich ein Männlichkeits- und Machtproblem ist, wird geschickt getrennt: Bei nicht-westlichen Migranten ist es ein Männlichkeitsproblem, während Fragen von Macht und Rassismus ausgeblendet werden, und im Westen/Globalen Norden scheint es ein Machtproblem zu sein, das generelle Männlichkeitsbilder nicht in Frage stellt und Übergriffe jenseits der Elite kaum thematisiert. Das mag nicht für alle gelten, aber so lässt sich an Migranten wunderbar ein gesellschaftliches Problem entsorgen und mit der Projektion von Migrantinnen als Opfer sexueller Gewalt migrantischer Männer zudem die Rolle des Westens als Retter aufwerten.
Diese Wahrnehmung von migrantischer Weiblichkeit und Männlichkeit als "anders" oder gar "feindlich anders" hat in vielen westlichen Gesellschaften eine Kernfunktion für die Definition des Selbst erhalten. Mit den Worten von Umberto Eco: "Einen Feind zu haben, ist nicht nur wichtig um die eigene Identität zu definieren, sondern auch, um sich ein Hindernis aufzubauen, an dem man das eigene Wertesystem demonstrieren und durch dessen Bekämpfung man das eigene Wertesystem beweisen kann."
Quelle: Helma Lutz Bild: dpa mediendienst-integration.de
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Hm. Ich habe das nicht so wahrgenommen. Sowohl bei Köln als auch bei #metoo gab es doch beides: Stimmen, die generalisiert haben („das Problem ist Männlichkeit, Alltagssexismus usw.“ vs. „das Problem ist Islam, sind Araber“ usw.) als auch Stimmen, für die es überwiegend um Einzelfälle ging und/oder die vor Generalisierung gewarnt haben. Was in welchem Fall wie berechtigt ist, ist eine andere Frage. Anders als Helma Lutz habe ich #metoo mit Köln im Hinterkopf deshalb auch als eher positiv wahrgenommen. Endlich blieb die Externalisierung mal aus. Es ging glücklicherweise nicht darum, dass Sexismus jüdisch (Weinstein), schwul (Spacey) oder schwarz (Cosby) sei, sondern es ging immer um Männer. Von daher sehe ich in #metoo eher das positive Gegenstück zur Kölndebatte.