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am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.
Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.
Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.
Dadaab ist nicht nur das größte sondern auch eines der ältesten Flüchtlingscamps. 1992 gegründet, um Flüchtlingen aus Somalia Zuflucht zu gewähren, leben dort inzwischen 330.000 Menschen, noch immer fast ausschließlich Somalier - zum Teil in der dritten Generation. Das Leben dort ist nicht nur trist und relative perspektivlos, sondern auch äußerst gefährlich. Gelegentliche Übergriffe somalischer El-Shabab Milizen kommen immer wieder vor. Dass Kenia, das unter El-Shabab Terroranschlägen leidet, das Camp als Gefahr sieht, mag daher gar nicht so unverständlich scheinen. Doch tatsächlich sind die Bewohner des Camps die ersten Leidtragenden der Gewalt. Zudem will die kenianische Regierung offenbar auch das andere Flüchtlingscamp, Kakuma, schließen und zudem alle somalischen Flüchtlinge zurück schicken. Das würde 600.000 Menschen betreffen.
Auch (umstrittene) Versuche von UNHCR, eine 'freiwillige' Rückkehr der Flüchtlinge in sichere Teile Somalias zu forcieren, ist in den letzten Jahren nur bedingt erfolgreich gewesen. Eine Rückführung der Flüchtlinge ist - von der Legalität ganz abgesehen - auch praktisch gar nicht machbar. Für die dauerhafte Flüchtlingssituation der Somalier in Kenia - die in Camps wie Daadab ja nur vorübergehen sein sollte - ist kein Ende abzusehen. Kenia droht nun auch nicht zum ersten Mal damit das Camp zu schließen. Der Guardian argumentiert, dass es Wahlkampfpropaganda a la Donald Trump sei. Doch zum einen ist die Brutalität verstörend, mit der die Vertreibung angekündigt wurde - wo eine lokale Integration der Flüchtlinge wünschenswert wäre. Zum anderen ist es aber vielleicht auch ein Aufschrei gegen das internationale Vergessen der somalischen Flüchtlingssituation in Kenia. Flüchtlingskrisen (und schlechte Flüchtlingspolitik) gibt es eben nicht nur in Europa.
Quelle: Simon Allison EN theguardian.com
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