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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Noch nie gab es so viele Menschen auf der Flucht wie heute. Noch nie! So nach den aktuellen Zahlen, die der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge, Filippo Grandi, am Montag in Genf verkünden musste.
Hundert Millionen sind eine nackte Zahl – ernüchternd und alarmierend gleichermaßen. Es ist ein Rekord, der niemals hätte erreicht werden dürfen. Dies muss ein Weckruf sein, um zerstörerische Konflikte zu lösen und zu verhindern, Verfolgung zu beenden und die Ursachen zu bekämpfen, die unschuldige Menschen zur Flucht zwingen.
Passend dazu zeigt eine Recherche der Schweizer Republik wie Frontex, die Grenzbehörde der EU, versucht durch illegale Praktiken die Anzahl der Ankommenden klein zu halten - auf Kosten der Menschenrechte, auf Kosten der Werte für die die EU angeblich eintritt.
Wie immer in der Republik gibt es eine Vielzahl nützlicher, weiterführender Links in dem erzählerisch wie analytisch souveränen Stück.
Handys werden abgenommen, damit keine Fotos gemacht werden können, die schlagende Grenzschützer zeigen, aber auch solche Fälle sind mehrfach dokumentiert:
Überwachungsflugzeuge und Schiffe von Frontex entdeckten die Flüchtenden in Schlauchbooten und informierten die griechische Küstenwache, welche sie auf aufblasbare Rettungsflosse ohne Motor setzte und auf offenem Meer in türkischen Gewässern zurückliess – eine Praxis, die selbst in einem Frontex-internen Untersuchungsbericht kritisiert wurde.
Nicht nur wegen der Ukraine, wo die Ankommenden besser behandelt werden, steigen die Zahlen der Menschen auf der Flucht drastisch: Es gibt tatsächlich eine "Zeitenwende". Die immer stärker steigenden Zahlen werden eine andere Politik erzwingen - zum schlechten oder zum guten.
Quelle: Carlos Hanimann, Lukas Häuptli (Text) und Yoshi Sodeoka (Animation) www.republik.ch
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Mit zunehmender Klimakrise werden das noch viel mehr werden.