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Flucht und Einwanderung

Auf der Suche nach Spuren von Gewalt und Vertreibung

Achim Engelberg
schreibt, kuratiert, gibt heraus
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Achim EngelbergMontag, 25.03.2024

Weltweite Migrationen machen viele Gesellschaftern vielfältiger. Eine zunehmende Zahl von Menschen gibt es, die nicht nur in zwei Ländern aufwachsen, sondern auf mehreren Kontinenten.

So der 1975 geborene nigerianisch-amerikanische Schriftsteller, Kunsthistoriker und Fotograf Teju Cole. Er ist auf Piqd kein Unbekannter; hier ein älterer piq mit einem seiner Essays.

Seit dem Erscheinen seines Romandebüts OPEN CITY (2011) erhielt er zunehmend internationale Anerkennung. Im Zuge der Streifzüge eines Medizinstudenten durch das verstörte New York nach dem 11. September 2001 findet dieser verborgene Geschichten von Flucht und Vertreibung.

Spuren von Gewalt und Vertreibung findet Cole auch in seinen Essays. So enthüllt ein Gemälde Vermeers ihm u. a. auch Empire-Silber aus den höllischen Minen Boliviens.

Nun ist hierzulande sein neuer Roman TREMOR erschienen, den Julian Lucas beim Erscheinen im New Yorker (siehe zentraler Link) und Angela Schader zur deutschen Übersetzung hier bespricht.

Wer die weltweiten Verschiebungen verstehen will, wird bei Teju Cole, der den Lesenden freien Zugang zur Mitarbeit bei Zusammenhängen anbietet, viel Aufschlussreiches.

Und noch ein Interview mit Teju Cole, in dem er sich zu Rechtsextremen äußert, die sich gegen Migranten und Flüchtlinge stellen:

Man will Trump nicht, aber man richtet sich auf ihn ein. Ich kann nicht sagen, wie groß das Leid am Ende sein wird, aber ich glaube, den USA könnte etwas bevorstehen, das Modis Indien ähnelt. Oder der Türkei unter Erdoğan, Ungarn unter Orbán oder Italien unter Meloni, was der soft touch wäre, in Wahrheit aber noch gefährlicher, weil es extrem rassistisch und gewalttätig ist.


Ich glaube nicht, dass man irgendwo eine Grenze ziehen kann, und ja, es könnte so werden wie unter Putin.

Die Randgruppen werden extrem leiden, Menschen, die Zuflucht suchen, Menschen, die nicht die richtigen Papiere haben oder inhaftiert sind. Menschen, die mit der Regierung nicht einverstanden sind, werden verfolgt, für die Presse wird es schrecklich werden.

Es wird zu willkürlichen Tötungen kommen, möglicherweise zu Pogromen.

Auf der Suche nach Spuren von Gewalt und Vertreibung

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Kommentare 4
  1. Jacob Shinobu
    Jacob Shinobu · vor einem Monat

    Guten Morgen! Seminararbeiten in Deutschland sind oft sehr zeitaufwendig, und ich hatte das Gefühl, dass ich es nicht rechtzeitig schaffen würde. Ein Freund empfahl mir https://ghostwriter-de... , und ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die Arbeit wurde termingerecht geliefert und war von hoher Qualität. Es hat mir wirklich geholfen, den Stress zu reduzieren.

  2. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor 7 Monaten

    Wenn Migranten "rechtsextrem" werden, trotz Vielfalt:

    "Dennis Casillas gehört dabei zu einer Gruppe, die der Demokratischen Partei derzeit Kopfzerbrechen bereitet: Latinos, die vermehrt republikanisch wählen. Besonders in Texas ist das zu beobachten. Bei den Zwischenwahlen 2022 wechselten mehrere Wahldistrikte zum ersten Mal seit Jahrzehnten zu den Republikanern, vor allem in Gegenden, deren Be­woh­ne­r:in­nen über 90 Prozent Latinos sind.
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    Nach langjähriger Mitgliedschaft bei den Demokraten wechselte auch Casillas vor ein paar Monaten zu den Republikanern. Er tritt nun für seine neue Partei auch als Kandidat für das Amt des Sheriffs an. „Es war wie eine schlechte Ehe“, sagt Casillas über sein Verhältnis zu den Demokraten und seinen Wechsel. „Irgendwann muss man gehen.“
    In Texas sind Sheriffs Wahlbeamte, die sich alle vier Jahre einer Wahl stellen müssen. Casillas tritt jetzt gegen seinen ehemaligen Chef an. Kritik an dem aktuellen Amtsinhaber Javier Salazar, einem Demokraten, hat Casillas zuhauf. Besonders stört ihn die Unterbesetzung in den Haftanstalten, was dazu führt, dass manche Angestellte bis zu 80 Stunden die Woche arbeiten. „Das ist gefährlich“, sagt er. Darauf angesprochen, was ihn bewegt hat, nicht nur die Partei zu wechseln, sondern gleich selbst als Sheriff zu kandidieren, sagt er knapp: „Es war die ganze linke Politik von Salazar.“ …."

    https://taz.de/Latinos...

    "Jahrelang tauchte in Medien und Wissenschaft dieselbe Prognose auf: Die USA werden immer diverser und deshalb werden in Zukunft allein aus demografischen Gründen die Demokraten die politische Oberhand gewinnen. Denn je bunter eine Gesellschaft, desto linksliberaler – so die Annahme, die auch die Republikaner gerne den Demokraten mit Blick auf die Migrationspolitik vorwerfen. Bis heute hat sich diese Prognose weitgehend als falsch erwiesen.

    Und das liegt nicht nur am komplexen Wahlsystem der USA, das eher ländliche Staaten mit weißen Wählern bevorzugt, sondern auch an einer identitätspolitischen Fehlannahme. Nicht jeder, der einer Minderheit angehört, wird automatisch zum Demokraten-Wähler, nur weil die Partei von Präsident Joe Biden sich Diversität auf die Fahnen geschrieben hat. Eine bittere Erfahrung, die die Demokraten schon 2016 machen mussten.

    Eine oft wiederholte Legende besagt, dass Donald Trump vor allem mit rassistischen Ressentiments und den Stimmen reaktionärer weißer Wähler die Präsidentschaftswahl gewann. Tatsächlich stimmten aber 2016 relativ mehr Schwarze und weniger Weiße für Trump als bei der vorangegangenen Präsidentschaftswahl für den moderaten Republikaner-Kandidaten Mitt Romney.

    Trumps Bewegung ist bunter, als viele denken

    Auch bei Latinos war Trump 2016 erfolgreicher als sein republikanischer Vorgänger und konnte sein Ergebnis in dieser Wählergruppe 2020 trotz seines Plans, eine Mauer an der Grenze zu Mexiko zu errichten, noch verbessern. Bei Schwarzen konnte er 2020 ebenfalls sein Ergebnis noch einmal verbessern – trotz seiner lautstarken Kritik an der „Black Lives Matter“-Bewegung.

    Die jüngsten Umfragedaten der „Financial Times“ bestätigen diesen Trend. Zum ersten Mal liegen die Republikaner in der Gunst nicht-weißer Wähler fast gleichauf mit den Demokraten. …"

    https://www.welt.de/de...

    1. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor 7 Monaten

      Ja, das ist ein Nebenaspekt, der aber nicht Teju Cole widerlegt.

      So gab es Juden, die glaubten, sich mit den Nazis arrangieren zu können. Was meistens tödlich endete, aber: Einigen Juden in Shanghai gelang es sogar.

      Es gibt, weniger gravierend, Beispiele, auch in Amerika. Condoleezza Rice zum Beispiel war zunächst bei den Demokraten, wo es aber schon viele schwarze Mitglieder und Karrieren gab. So wechselte sie die Partei und stieg bei den Republikanern auf zur ersten afro-amerikanische Außenministerin. Freilich, die Republikaner waren damals noch nicht so heruntergekommen wie heute.

      Der Hauptstrom bleibt, dass jede rechtsextreme Bewegung/Partei den Ausschluss von Fremden nutz(t)e.

    2. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 7 Monaten

      @Achim Engelberg Der letzte Satz ist sehr allgemein formuliert. Auch Linksextreme oder Radikal-religiöse arbeiten immer mit Ausschluß - Reiche, Bürgerliche, Kapitalisten, Atheisten. Letztendlich beruht Politik immer auf Abgrenzung und Feindbildern. Je extremer um so krasser. Und alle haben ihre Begründungen. Womit sie ihre Anhänger anziehen. Die Latinos oder Farbigen in den USA haben offensichtlich ihre Gründe, warum sie den Ausschließungen der Trump-Partei folgen. Da hilft es wenig dies als fremdenfeindlich zu geißeln und die Vielfalt zu loben. Das wird nicht ziehen. Man muß ihnen die Sorgen nehmen. Und das nicht nur verbal und nicht von oben herab. Offensichtlich versagt da in großen Teilen die amerikanische (u.a.) Linke. Ich glaube sie verstehen das Volk nicht mehr. Trump scheint das eher zu können, zumindest kann er den Anschein erwecken. Aber der versteht die Welt nicht. Schlimm ….

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