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Kurator'in für: Fundstücke Klima und Wandel Feminismen
Dr. Michaela Haas schreibt Kolumnen für die Süddeutsche Zeitung und Lösungsreportagen für David Byrnes Magazin Reasons to be Cheerful, weil sie davon überzeugt ist, dass es selbst für die drängendsten Weltprobleme Lösungen gibt. Sie ist Mitglied des Solutions Journalism Network und Autorin mehrerer erfolgreicher Sachbücher. 2024 erschien ihr jüngstes Buch 108 Arten, dem Leben einen Sinn zu geben (OW Barth, 2024).
Michaela arbeitet als Reporterin und Kolumnistin für die Süddeutsche Zeitung, GEO, Neue Zürcher Zeitung, Die Zeit, u.a. In Amerika erschienen ihre Artikel unter anderem in der New York Times, Mother Jones, Al Jazeera, Huffington Post, Psychology Today, CBS, u.a. Zuvor war sie unter anderem Moderatorin des ARD-Kulturweltspiegels und von Diskussionssendungen wie Live aus dem Alabama.
Wenn ich zum Arzt oder meiner Ärztin gehe, erwarte ich, dass er oder sie mich sachlich berät, nach dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Forschung. Das gilt umso mehr, wenn es um lebensgefährliche Erkrankungen geht, um Fragen von Leben und Tod. Diese unglaublich aufwändig recherchierte Washington Post Reportage beschreibt, was passiert, wenn dies nicht der Fall ist.
Reporterin Caroline Kitchener hat eineinhalb Jahre lang mit Patientinnen und Ärzten gesprochen: Der einzige Gynäkologe, der in Charleston, West Virginia, auf Hochrisiko-Schwangerschaften spezialisiert ist, hat ausgesprochen extreme Meinungen, die seine Arbeit beeinflussen. Auf Konferenzen wird Byron Calhoun als "Gottes Botschafter" vorgestellt. Schwangerschaften, die das Leben der Mütter gefährden, gibt es seiner Meinung nach nicht. Abbrüche sind in keinem Fall gerechtfertigt. Werdende Mütter, die Anomalie-Tests einfordern, hält er hin oder berät sie falsch. Vor allem schwer erträglich ist, dass er selbst Schwangeren, deren Föten keine Überlebenschancen haben, unrealistische Hoffnungen macht, damit sie ihre Schwangerschaften austragen.
Derzeit wird viel über das extreme Anti-Abtreibungsgesetz von Texas diskutiert, das Abtreibungen nach sechs Wochen in jedem Fall verbietet, auch nach Inzest und Vergewaltigungen. Tatsache ist aber, dass bereits jetzt in vielen, vor allem ländlichen Gebieten der USA, Frauen eine Abtreibung oft unmöglich gemacht wird – auch wenn es um ihr eigenes Überleben geht. Lesenswert.
Quelle: Caroline Kitchener Bild: Washington Post EN www.washingtonpost.com
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