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Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft Flucht und Einwanderung Feminismen
Reporter, Kurator, Autor für deutsche und internationale Medien. Studium der Politikwissenschaft/Anthropologie. Themen: Weiße Mehrheitsgesellschaft, MENA, Autokratien, Kapitalismuskritik, Feminismus und kritische Theorie.
In der deutschsprachigen Wissenschaft tobt seit Jahren ein politischer Kampf. Eine Gruppe von Inhaber*innen von Lehrstühlen hat sich sogar als Verein organisiert und behauptet, dass die Wissenschaftsfreiheit in Deutschland nicht nur gefährdet, sondern längst verloren sei. Schuld daran seien vor allem die Gender Studies und kritische Studien zum Thema Rassismus. Nichts könne man mehr in Deutschland erforschen, ohne dass man von "Gender-Gaga" oder der politischen Korrektheit zensiert würde, so lautet das für wissenschaftliche Verhältnisse sehr absolut formulierte Argument.
Ich selbst hatte auch schon mal auf einem Podium Bekanntschaft mit dem "Netzwerk Wissenschaftsfreiheit" gemacht. Zwar liegt meine Uni-Zeit etwas in der Vergangenheit, mir fiel aber die sehr unwissenschaftliche Art und Weise auf, wie Vertreter*innen des Vereins sprechen. Selten geht es um Daten oder Studien, sehr oft um persönliche Ansichten, die nachrecherchiert gehören. Oft wird behauptet, man könne seine Meinung nicht mehr kundtun – während man aber genau dies tut.
Dieser Gastbeitrag von Simon Strick und Johanna Schaffer im Tagesspiegel fand ich deswegen sehr spannend, er liest die Arbeit des Netzwerks kritisch und reflektiert auch die Frustration in der Wissenschafts-Community, sich mit den akademischen Köpfen "für die Freiheit" auseinandersetzen zu müssen, die sehr oft politisch sehr rechts anzusiedeln sind:
So zeigt sich das „Netzwerk Wissenschaftsfreiheit“ weniger als freiheitsliebend, sondern als durchaus mächtige Lobbygruppe von Lehrstuhlinhaber*innen, die ein aggressives Agitieren gegen Gender Studies, Queer Theory und Rassismusforschung zum Arbeitsschwerpunkt erhoben haben. Es geht hier nicht um Wissenschaft, sondern um Aktivismus und den Machterhalt einiger akademischer Eliten. Der Superslogan „Freiheit der Wissenschaft“ ermöglicht den schnellen Schritt von der strategischen Provokation zur einstudierten Rolle als Opfer der „Cancel Culture“, und weiter zur Feindbestimmung und persönlichen Abwertung. Das alles hat mit Respekt, Forschungsfreiheit oder Erkenntnisinteresse nichts zu tun, sondern ist Aktivismus im akademischen Verdrängungskampf.
Transparenz-Hinweis: Ich selbst hatte mal über einen bekannten Vertreter des Netzwerks eine Reportage geschrieben, die zeigt, welche Probleme so ein Freiheitsdiskurs auf einem Campus ganz konkret mit sich bringen kann.
Quelle: Simon Strick und Johanna Schaffer Bild: Tsp Artikel kostenpflichtig www.tagesspiegel.de
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ich will und kann jetzt die bereits erfolgten Kommentare nicht bewerten, möchte aber zumindest anmerken wie aggressiv und frauenfeindlich häufig Vertreter der "GenderWahn"-Behauptungen agieren. Das klingt schon nach einer Nähe zum rechtem Spektrum...
Das ist die offizielle Mitgliederliste:
https://www.netzwerk-w...
Wenn diese Vielzahl oft "sehr recht" agieren, haben wir ein echtes Problem.
Ich war überrascht, wie viele mittlerweile Mitglieder sind. Wie ist die Interpretation im piq mit der Liste in Übereinstimmung zu bringen?
Also ich find das alles nicht überzeugend, der Piq stellt die Position des Netzwerkes sehr simpel dar und der zitierte Absatz aus dem Tagesspiegel-Text – den ich nicht lesen kann, weil er hinter einer Bezahlschranke steht – liefert keine Belege, sondern nur Meinung.
Zur Cancel Culture hatte ich einen Community-Piq geschrieben: www.piqd.de/wissenscha...
Es ist schon bedrückend, wie sich das in Deiner Reportage aus Siegen wiedergegebene Szenarium mit unheimlicher Hartnäckigkeit fortsetzt – u. a. mit Egon Flaigs Auftritt 2021 in Osnabrück. Wenn von dort am Ende des Tages berichtet wird, dass es während des Vortrags keine nennenswerten Zwischenfälle gab, bleibt unerwähnt, was denn die Studierenden vom Althistoriker hatten lernen können. In Erinnerung bleibt der ganze Rummel um die Veranstaltung – abgesehen vielleicht von der Resonanz in einzelnen Burschenschaften ...
Zur Kritik (Aleida Assmanns) an Flaigs Positionen hatte zuletzt Dennis Basaldella gepiqt: www.piqd.de/wissenscha... Aus der Diskussion zu diesem Piq lässt sich fast ein komplettes Dossier ableiten; in seinem ersten FAZ-Artikel zum Thema hatte sich Flaig selbst als Opfer der Cancel Culture stilisiert.
Nun, es geht letztlich um Macht(ansprüche), deren Legitimation und Durchsetzungsformen - wobei es ein "Über die Stränge schlagen" auf beiden Seiten gibt. Aktuelles Beispiel:
Seitdem wir an der Fakultät eine neue Gleichstellungsbeauftragte haben, wird versucht, auf die Gremien genderideologisch Druck auszuüben. Der neueste Schrei: Wir sollen uns als Mitglieder der Berufungskommission vor der Sitzung zu einem einstündigen Online-Briefing (sic!) einfinden, um unsere unbewussten (sic!) Vorurteile gegenüber Frauen zu reduzieren. Das ist fachwissenschaftlich gesehen kompletter Humbug (ich bin Psychologe) - aber offensichtlich gibt es hier ein bundesweites Programm, an dem schon über 50 Prozent der Hochschulen mit Erfolg teilgenommen hätten (was auch immer das zu bedeuten hat).
Und natürlich gibt es inzwischen an kaum einer Uni bzw Hochschule Rektoren oder Präsidenten, die sich trauen, der jeweiligen Gleichstellungsbeauftragten Contra zu geben.
Und natürlich wissen das diese Damen (meistens sind es ja Frauen) recht genau und - wie einführend gesagt - werden eifrig Machtspiele gespielt (ob das nun nützlich ist oder nicht (wie in meinem Beispiel), spielt dann keine Rolle).