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hat Literatur und Performance Studies studiert, als freier Korrespondent in New York und als Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften gearbeitet. Seine Texte erscheinen in einer Reihe von Zeitungen und Magazinen, unter anderem in der ZEIT, der Weltkunst, DU, Mousse und im Philosophiemagazin. Er ist Autor der Biographie "Susan Sontag. Geist und Glamour" (Aufbau / Northwestern University Press) sowie der Essaybände "Nüchtern. Über das Trinken und das Glück" und "Zuhause. Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen" (Hanser Berlin). Er lebt in Berlin.
Dies, das möchte ich vorwegnehmen, ist keine Empfehlung im eigentlichen Sinne. FAZ-Wirtschaftsredakteur Christoph Schäfer mokiert sich in diesem Text über den zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, der vorgestern vom Kabinett diskutiert wurde, und über das „Gender-Gejammer", das ob der darin beschriebenen Ungleichheit zwischen den Geschlechtern reflexartig einsetze. Schäfer findet all das ziemlich absurd. Er rechnet mit viel Fantasie so lange herum, bis der vom Statistischen Bundesamt festgestellte Gender Pay Gap von 21% nur noch bei 6% liegt. (Man kann ja froh sein, dass er augenscheinlich mehr über Statistik weiß als das Statistische Bundesamt.) Und er begibt sich heldenhaft in den Kampf des „Banale Wahrheiten"-Aussprechens. Sein zentraler Punkt: Niemand werde in Deutschland dazu gezwungen, einen schlecht bezahlten Job zu ergreifen, zu heiraten, Kinder zu bekommen oder sich nach der Geburt des Kindes auch um das Kind zu kümmern. Ich habe das Gefühl, dass jeder diesen Text lesen sollte, denn das sind die scheinbar rationalen Argumente, die in Diskussionen über Ungleichheit immer wieder auftauchen. Gerade von einem Wirtschaftsredakteur sollte man natürlich erwarten, dass er sich mit den Dynamiken von Systemen besser auskennt. Hinter Schäfers Argument steckt eine misogyne Falschannahme, die solche Diskussionen oft bestimmt: Jedes Individuum sei komplett selbst für seinen Platz in der Gesellschaft verantwortlich und könne sich frei machen von den Zwängen existierender, es unterdrückender Strukturen. Eine Frau ist, mit anderen Worten, selbst daran Schuld, wenn sie weniger verdient und ungleich behandelt wird. Bezeichnenderweise wird diese Annahme nur von erfolgreichen, weißen, heterosexuellen Männern vorgebracht, die glauben, dass sie ihre Position aus eigenen Kräften erarbeitet haben und nicht weil sie vom System bevorzugt wurden. Bei diesem Kommentar geht es letztlich um nichts anderes als die Sicherung von Herrschaftsmacht.
Quelle: Autor: Christoph Schäfer, Redakteur vom Dienst bei FAZ.NET. Bild: dpa faz.net
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Ich bin auch kein Fan des Geschlechterbilds der FAZ, aber den Punkt Gender Pay Gap finde ich wirklich heikel, weil diese 21 Prozent häufig falsch dargestellt werden. Denn so viel Fantasie braucht man nicht, um zu sehen, dass Sätze wie "Frauen verdienen 21 % weniger als Männer" pauschal einfach nicht stimmen und einer ehrlichen Diskussion und dem, das man sich die tatsächlichen Probleme ansieht, eher schaden. Das weiß auch das statistische Bundesamt, das zum Beispiel hier erklärt, was der Unterschied zwischen bereinigtem und unbereinigtem Gender Pay Gap ist: https://www.destatis.d...
Wenn drei Viertel des Gender Pay Gaps sich mit strukturellen Unterschieden erklären lassen, dann ist es wichtig, sich diese strukturellen Unterschiede anzusehen. Warum also Erzieherinnen und Erzieher weniger verdienen als Softwareentwickler und Softwareentwicklerinnen. Ich bin schon lange der Meinung, dass wir mittlerweile nicht "nur" Frauen diskriminieren, sondern Eigenschaften und Lebensentwürfe, die traditionell eher als weiblich gesehen werden.