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Kurator'in für: Feminismen Fundstücke
Kommunikationsexpertin mit Wurzeln im Journalismus. Unternehmensbloggerin der ersten Stunde. Buchautorin und Speakerin. Selbstständige Beraterin für (digitale) Unternehmenskommunikation. Bloggt auf www.start-talking.de.
Digitalisierung ist ohne Frauen nicht machbar. Denn Diversität fördert nachweislich Innovationen. Zu diesem wichtigen Thema habe ich in jüngster Zeit zwei Beiträge gefunden. Einer hebt besonders die sozialen Kompetenzen von Frauen hervor.
Ich habe mich jedoch entschieden, lieber diesen Gastartikel von Anna Christmann (Die Grünen) zu piqen. Aus welchem Grund? Zum einen führt er anschauliche Zahlen auf, die die gegenwärtige Misere verdeutlichen. Ein Beispiel von großer Symbolkraft: Frauen finden beim jährlichen Digitalgipfel der Bundesregierung kaum statt. Nur 25 Prozent waren in den vergangenen Jahren auf den Podien des notorischen "Männergipfels" zu finden (die republica zeigt, dass es anders geht).
Außerdem benennt der Beitrag konkret, welche Fehlentwicklungen in der Digitalisierung zu erwarten sind, wenn Frauen weiterhin unterrepräsentiert bleiben. Mir fallen dazu beispielsweise all die schicken Smarthome Gadgets ein, die offenbar nur selten aus Sicht der Zielgruppe Frau entwickelt werden. Und deshalb auch immer noch am Markt floppen. Anna Christmann hat weitere Beispiele:
Wir können die Digitalisierung nur zum Wohl der Gesellschaft gestalten, wenn auch alle Teile der Gesellschaft an ihrer Gestaltung teilhaben. Sonst bleiben viele digitale Anwendungen, seien es Gesundheitsapps oder intelligente Karriereportale, auf die Bedürfnisse von Männern beschränkt – schlicht weil sie meistens von Männern entwickelt werden.
Die Lösung sieht die Autorin logischerweise in der Bildung: In der Informatik liegt der Anteil der Absolventinnen immer noch unter 20 Prozent. Nur 12 Prozent der Informatik-Professoren sind Frauen. Um das zu ändern, brauche es mehr spezialisierte Lehrangebote im Bereich Informatik, die sich ausschließlich an Frauen wenden, so Christmann. Diese hätten sich bereits bewährt. Auch in den Schulen sei es mit dem "Girls Day" alleine nicht getan. Fazit: Ohne Frauen läuft es schief auf der Riesenbaustelle Digitalisierung. Höchste Zeit, das Thema anzupacken!
Quelle: Anna Christmann focus.de
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Einerseits sehne ich mich dringend danach, dass Frauen mehr Gewicht in gesellschaftlich relevanten Positionen bekommen - damit meine ich Positionen, wo die Gesellschaft sich Zug um Zug weiter voran gestaltet (Politik, Wirtschaft, Medien, etc.). Andererseits mache ich mir um beinahe nichts so wenig Sorgen, dass genau dies in den nächsten Jahren passiert. Der Aufstieg der Frauen ist ein Megatrend, den niemand mehr aufhält. Derzeit besonders deutlich in der Politik, wo es immer wieder Frauen sind, die die höchste Durchschlagskraft und stäkste Veränderungsenergie entwickeln.
In der Informatik ist das Bild übrigens bereits gemischter, als gemeint. In einzelnen Disziplinen wächst der Frauenanteil kontinuierlich (Medieninformatik), in einigen der anspruchvollsten Sondergebiete nähert sich der Frauenanteil der Parität (Bio- und Medizininformatik mit rund 37 bzw. 45%). Ich sehe gerade keine Zahlen zu Computerlinguistik, vermute da aber auch einen eher hohen Frauenanteil.
Trotzdem bleibt der Tatbestand einer unausgewogenen Gesamtsituation. Ich würde, was die frühe Bildung angeht, wie Marcus, mitnichten mehr Computerunterricht fördern, sondern mehr Mathematik (und Sport) vorschlagen. Ängste und Frust im Informatikstudium (andere technische Fächer genauso) kommen aus Angst und Frust in der Mathematik. Und Sport stärkt innerlich mehr als das Hantieren mit Bildungsapps.
An den Hochschulen würde ich das gemeinschaftliche Lernen nicht aufgeben, allerdings teilweise quotieren. Bei dem neu eingerichteten Master-Studiengang "Data Analysis" der Uni Potsdam wurden z.B. die begehrten Studienplätze 50:50 vergeben (ich glaube, die Nachfrage überstieg das Angebot um rund das 10-fache). Quotierung zu fordern ist nicht unproblematisch, logisch. Das Gerechtigkeitsproblem gegenüber den einzelnen Bewerbenden ist ja evident. Ich würde es trotzdem begrüßen, an verschiedenen Hochschulen in den Bundesländern damit für einige Jahre zu experimentieren, einfach um zu sehen, was ein solcher künstlicher Ausgleich effektiv bringt. Ansonsten müssen die Angebote eben insgesamt ausgebaut werden, so dass quotierte Angebote am Ende niemanden Begabten im Regen stehen lassen.
Was die Digital-Events angeht, kippt die Geschichte schon in die richtige Richtung, und das geht wesentlich rasanter als noch in den 50er bis 80er Jahren. Da muss man nur mit etwas Beharrlichkeit und Giftigkeit wieder und wieder auf die Lächerlichkeit hinweisen - in ca. 2 Jahren hat es auch der letzte Landrat begriffen, dass die Only-Men-Shows niemand mehr haben will.
Neben den zivilisatorisch rückständigen Männern (jung und alt) stellen die Bremser moderner weiblicher Rollenmodelle allerdings woanders ihre überwältigende Sichtbarkeit her, z.B. in (Privat-)-TV, Instagram, Publikumszeitschriften. Das ist der Hintergrund, vor dem sich Männer so leicht als geborene Chefs und Inhaber höherer Wichtigkeit inszenieren können. Da müsste eigentlich mal ein großer überfraktioneller, crossmedialer Frauen-Medien-Kongress her.
Zu kurz gesprungen ist mir diese allgemeine Forderungen nach dem souveränen digitalen Umgang ab der KITA. Das ist völlig geschlechtsunabhängig viel zu unkritisch. Auch auf der republica war deutlich zu spüren, dass inzwischen auch die eingefleischten "digital fan-girls ´n boys" ins Grübeln kommen...was macht das eigentlich alles mit uns? Wird eigentlich etwas besser? Kann ich noch lesen? Können meine Kinder noch lesen?
Als Vater von zwei Teenagern kann man nicht umhin sehr grundsätzlich zu überlegen, was für tatsächlich qualitative Angebote "das Digitale" eigentlich an Kinder macht. Und wie offensichtlich die toxischen Potentiale sind. Will sagen: die Möglichkeiten sind grandios, die Inhalte und teilweise auch die Dynamiken sind es nicht. Nachrüstung wird dauern und in der Situation ist der Ruf nach "mehr digital" für noch Jüngere nicht klug.
Grundsätzlich ist das ein riesen Problem. Aber wieso sollen da "Girls-only" Events helfen? Das schafft doch nur wieder andere exklusive Gruppen und schließt andere aus.
Lese diesen Piq in der Kaffeepause einer Konferenz zur Digitalisierung von Energiesystemen. Referentinnen: Null, Teilnehmerinnen unter 10 Prozent.