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Europa

Unterwegs mit einem Menschenfänger auf dem Mittelmeer

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
Zum Kurator'innen-Profil
Dirk LiesemerDienstag, 13.06.2017

Seit Langem setzten von Libyen aus Flüchtlinge nach Europa über. Im Februar 2017 schlossen die Staats- und Regierungschef der Europäischen Union deshalb eine Vereinbarung mit dem zerrütteten nordafrikanischen Staat: Die libysche Küstenwache soll Afrikaner von einer Flucht über das Mittelmeer abhalten, notfalls auf dem Meer wieder einfangen und zurück in Aufnahmelager transportieren. Aber auf was für einen Handel haben sich die europäischen Staaten da eingelassen? Und wer agiert in unserem Namen? Der Reporter Michael Obert hat einen lokalen Warlord bei der Arbeit begleitet: Al Bija macht Jagd auf Schlepper, hegt aber selbst undurchsichtige Motive und gehört offenbar zu einer Mafia, die nun mit europäischem Geld groß gemacht wird. Eine mutige, wichtige Recherche, die uns in den zynischen Abgrund unserer Grenzpolitik schauen lässt.

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Kommentare 4
  1. Christoph Weigel
    Christoph Weigel · vor mehr als 7 Jahre

    wichtiger piq, richtig gute reportage. danke.

    1. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor mehr als 7 Jahre

      freut mich, dass er gefällt!

  2. Michaela Maria Müller
    Michaela Maria Müller · vor mehr als 7 Jahre

    Es ist eine großartige Reportage. Als Libyen unter Gaddafi noch ein funktionierender Staat war, war der Verhandlungspartner die Italien. Wie das ablief, beschreibt der italienische Journalist Fabrizio Gatti, etwa Abschiebungen ohne Asylverfahren in Chartermaschinen. Jetzt ist es die EU und der Verhandlungspartner ist ein Warlord wie Al Bija. Wegsehen oder erpressbar sein, was für eine Wahl. Wenn wieder die politische Forderung nach Abschiebezentren in Nordafrika laut wird, sollte man diesen Text lesen. Die dort inhaftierten Menschen erfahren unvorstellbares Leid.

    1. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor mehr als 7 Jahre

      Gatti ist ein guter Tipp, er hat unter anderem das Buch "Bilal. Als Illegaler auf dem Weg nach Europa" geschrieben: http://www.kunstmann.d...

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