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Piqd vor allem beim Deutschlandfunk die Rosinen heraus, wann immer es bei dem Sender um Europa geht. Als Korrespondent mit Sitz in Polen geht der Blick vor allem nach Osten.
Geboren 1968 in Braunschweig. Studium der slawischen Sprachen und der Geschichte Osteuropas in Kiel, Sankt Petersburg und im sibirischen Irkutsk. Langjährige Tätigkeit als außenpolitischer Redakteur bei norddeutschen Tageszeitungen. Seit 2010 freier Osteuropa-Korrespondent für Print- und Online-Medien in Warschau und Berlin.
Nikolaus Piper ist ein renommierter Wirtschaftsjournalist. Er leitete das Ressort bei der Süddeutschen lange Jahre. Seine Verdienste sind unbestritten. Nun weiß ich nicht, ob ich es irgendwie beruhigend finden oder für ein Alarmzeichen halten soll, dass selbst einem solchen Riesen komplette Fehlleistungen unterlaufen. Das Interview, das Piper soeben mit Leszek Balcerowicz geführt hat, dem polnischen Radikalreformer der frühen 90er Jahre, fällt jedenfalls in diese Kategorie.
Es beginnt damit, dass Balcerowicz als "Ludwig Erhard Polens" vorgestellt wird. Das ist schon deshalb Unsinn, weil es in Polen bis heute bestenfalls Rudimente einer sozialen Marktwirtschaft gibt. Gewerkschaften und Betriebsräte spielen keine nennenswerte Rolle. Soziale Absicherungen wie ein echter Kündigungsschutz sind insbesondere für jüngere Arbeitnehmer Glückssache. Gerade deswegen hat die rechtsnationale, aber eben auch sozial-paternalistische PiS derzeit einen solchen Erfolg.
In Wirklichkeit war Balcerowicz für das postkommunistische Polen das, was die Treuhand für die Ex-DDR war. Er hat die Planwirtschaft gnadenlos abgewickelt, und die Härten sind bis heute zu spüren. Dies herauszuarbeiten, versucht Piper nicht einmal. Stattdessen liefert er Balcerowicz Stichworte für seine hanebüchenen Selbstinterpretationen, z. B.:
Die Härten für die Bevölkerung [sind] bei langsamem Reformtempo um ein Vielfaches höher als bei einem schnellen. Als wir 1989 begannen, hatte Polen ungefähr den gleichen Lebensstandard wie Weißrussland oder die Ukraine. Heute ist Polen viel besser dran, wegen der schnellen Reformen.
Die Tatsache, dass Polen als EU-Mitglied extrem von Strukturhilfen und dem Binnenmarkt profitiert hat, fällt schlicht unter den Tisch. Auch der Rest der Interviews besticht durch Schönrederei und unkritische Fragen. Und nicht einmal die Fakten stimmen. Das Kriegsrecht in Polen wurde 1981 verhängt, nicht 1982.
Fazit: Ein schlimmer Text. Zur Einordnung hier eine ältere Analyse.
Quelle: Süddeutsche.de GmbH, Munich, Germany Bild: picture alliance ... sueddeutsche.de
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es wird wirklich zeit für anständige mindeststandards sozialer Art in der EU.
und: ja das ist eine seltsame fehlleistung von piper...