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geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.
Am Dienstag reist der russische Präsident Wladimir Putin zu einem offiziellen Besuch nach Wien, neben Ungarn das EU-Land, in dem er während seiner Amtszeiten am häufigsten zu Gast war. Diesmal sind die Rahmenbedingungen und das politische Klima für ihn besonders günstig: Anders als die meisten EU-Staaten hat Österreich nach dem Giftanschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia keine russischen Diplomaten ausgewiesen. Österreich tritt bisher nicht offiziell, aber dennoch mehr oder weniger offen für ein Ende der Sanktionen gegen Russland ein. Ganz besonders russlandfreundlich gibt sich der kleine Koalitionspartner, die FPÖ. Die österreichische Tageszeitung Standard hat den Besuch Putins zum Anlass für eine kleine Artikelserie unter dem Titel "Putins Netzwerke" genommen. Darin geht es um Politiker, Parteien und Unternehmer in Österreich und in Südosteuropa, die Putin-freundlich agieren und, Krim-Annexion, Krieg in der Ukraine und Giftaffäre hin oder her, für eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Russland und der EU eintreten. Der Artikel über "Putins Fanclub in Österreich", den ich als Hauptlink eingegeben habe, befasst sich mit den prominentesten Pro-Putin-Politikern und -Unternehmern in der Alpen-Republik, darunter FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, FPÖ-Vize Johann Gudenus (der an der Moskauer Kader- und KGB-Schmiede MGIMO studierte) und Ex-Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP), der, ähnlich wie Ex-Kanzler Gerhard Schröder, nun für Gazprom arbeitet. Die beiden anderen Artikel der Miniserie befassen sich mit der Westbalkan-Region und Bulgarien. Informativ und lesenswert scheint mir die Artikelserie, weil sie in erster Linie eine detaillierte Inventur präsentiert und die Schlussfolgerungen dem Leser selbst überlässt. Schade, dass nicht noch ein Überblicksartikel über "Putins Fans" in Tschechien (Staatspräsident Zeman), der Slowakei (Ex-Regierungschef Fico) und Ungarn (Regierungschef Orbán) dabei war.
Quelle: Markus Sulzbacher, André Ballin, Fritz Neumann derstandard.de
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