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"Push-Backs" an der EU-Außengrenze? Der Tod eines afghanischen Mädchens

Simone Brunner
Freie Journalistin

Freie Journalistin aus Wien mit Fokus auf Ukraine, Belarus und Russland. Schreibt für das Journalistennetzwerk n-ost (Link: http://ostpol.de/autoren/view/812).

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Simone BrunnerSonntag, 11.02.2018

Am 21. November 2017 starb Madina, ein sechsjähriges Mädchen aus Afghanistan. Ihre Familie war zu Fuß im serbisch-kroatischen Grenzgebiet unterwegs, entlang eines Bahngleises. Wurde sie am Kopf von einem Waggon erwischt oder vom Sog der Garnitur erfasst? Wir wissen es nicht.

Wer ist schuld an ihrem Tod? Kroatische Grenzer, die die Familie, die offensichtlich auf dem Weg in das EU-Land Kroatien war, fahrlässig wieder zurück in die Dunkelheit schickte, entlang eines Bahngleises, zurück nach Serbien? So genannte "Push-Backs" drängen illegale Grenzgänger wieder zurück in das Land, aus dem sie gerade kommen, ohne ihnen die Chance zu geben, einen Asylantrag zu stellen. Es sind genau diese Vorwürfe, die Madinas Familie gegen die kroatischen Grenzbeamten erhebt. Für kroatische und serbische NGOs klingen die Vorwürfe jedenfalls so plausibel, dass sie eine Anwältin für Madinas Familie engagiert haben. Die kroatischen Behörden sind bisher wiederum nur mit widersprüchlichen Aussagen zum Tod des Mädchens aufgefallen.

Sollte wirklich Anklage erhoben werden, "wäre es das erste Mal, dass sich kroatische Grenzer vor Gericht für eine ungesetzliche Praxis verantworten müssten, die laut Erfahrungsberichten von Migranten und NGOs längst Alltag geworden ist", schreibt profil-Redakteur Christoph Zotter, der sich an der EU-Außengrenze auf Spurensuche begeben hat. Immer wieder gibt es Berichte von Gewalt und Demütigungen durch die Grenzpolizisten an der EU-Außengrenze, aber gründlich und behördlich aufgeklärt wurde bisher kein einziger Fall. Es könnte das erste Mal sein, dass derartige Vorwürfe genauer untersucht werden.

"Push-Backs" an der EU-Außengrenze? Der Tod eines afghanischen Mädchens

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