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Studium der Philosophie und Germanistik an der University of Chicago, davor Geistesgeschichte, Literatur und politische Philosophie in Paris, Berlin und Wien.
Als van der Bellen in Österreich die Präsidentschaftswahl 2016 letzten Endes doch gegen FPÖ-Rechtsaußen Norbert Hofer gewann, war die Reklamierung des Heimatbegriffs für das linke Lager während des Wahlkampfes nach gängiger Analyse ein Eckstein des Erfolgs. (Ich habe das auch selber mal hier argumentiert.)
Doch wie sehr kann der Heimatbegriff wirklich langfristig Schlüsselbegriff progressiver Politik sein? Der österreichische Haus-und-Hof-Philosoph der Sozialdemokratie, Robert Misik, ist skeptisch.
Im Kern seiner Analysen steht eine Unterscheidung von zwei Heimatbegriffen. Einmal ein traditionalistischer, der Heimat mit Natur, gegen Stadt, mit Brauchtum, gegen Moderne, mit Volk und Nation gegen den Anderen assoziiert. Dagegen dann ein persönlich-privater Heimatbegriff, individuell unterschiedlich für jeden Menschen: der Straßenzug, in dem man aufwuchs, wichtige Menschen aus der Kindheit und das mit ihnen verbundene soziale Umfeld.
Beides lässt sich nicht progressiv politisieren meint Misik. Der erste Heimatbegriff ist lediglich reaktionär, der zweite schlicht unpolitisch. Dass Heimat der ersten Art als Fiktion herkonstruiert wird, wenn Globalisierung und Moderne Heimaten der zweiten Art zerstören, sei lediglich Symptom-Bekämpfung kapitalistischer Übel, die eine echte Linke an der Wurzel packen muss.
Die besten Gegenargumente liefert er sich allerdings selbst in einem Text von 2004, hier gepiqt, in dem er, im Anschluss an Richard Rorty und Étienne Balibar, meiner Meinung nach überzeugender Aufzeigt warum gewisse Formen von Patriotismus z. B. mit progressiver Politik durchaus vereinbar sind, wenn nicht sogar vereint werden müssen.
Quelle: Robert Misik Bild: Laif zeit.de
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ich denke, viel mehr als tucholsky dazu zu sagen hatte hat braucht es nicht > https://de.wikisource....