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Hörtipp: Zehn Jahre nach dem Krieg im Kaukasus: Wie steht es um die georgische Region Südossetien?

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
Zum Kurator'innen-Profil
Dirk LiesemerMontag, 13.08.2018

Über Georgien wird in den nächsten Wochen noch des Öfteren berichtet werden: Es ist Gastland der Frankfurter Buchmesse. Seit Monaten erscheinen deshalb Bücher, von denen ich hier auf zwei hinweisen will (habe beide gelesen): Volker Dittrichs unterhaltsame Reportagesammlung "Paradies am Rande Europas" und Dieter Bodens kenntnisreiches, eher nüchternes Buch "Georgien. Ein Länderporträt", das ich fast noch mehr empfehlen möchte. (Mein Buchhändler ist da allerdings anderer Meinung.) Während der Journalist Dittrich das Land erstmals 1992, also zur Zeit des Bürgerkriegs, besuchte, leitete der Diplomat Boden die Missionen der OSZE und der Vereinten Nationen.

Gepiqd habe ich ein aktuelles Feature des DLF: Der Reporter Thielko Grieß widmet sich dem verlorenen Krieg um die Region Südossetien. Ein Krieg, der im Land bis heute traumatisch fortwirkt - wie mir selbst dieser Tage dort immer wieder versichert wurde. Südossetien zählt zwar völkerrechtlich bis heute zu Georgien, hängt aber faktisch am russischen Tropf und entvölkert sich aufgrund mangelnder Perspektiven zunehmend. Von einer Unabhängigkeit der Region kann jedenfalls keine Rede sein. Das Fazit, das Grieß zieht, ist denn auch ernüchternd:

Zehn Jahre nach dem Krieg zwischen Georgien, Südossetien und Russland bleiben die politischen Fronten verhärtet. Russland hat mit Südossetien einen international kaum anerkannten und teuren Subventionsfall geschaffen sowie eine Mehrheit in Georgien auf lange Sicht gegen sich aufgebracht. Georgien selbst hat den Zugriff auf zwei seiner Regionen auf Dauer verloren.

Mit "zwei seiner Regionen" ist neben Südossetien noch Abchasien gemeint. Zwar stimmt es, wie Grieß berichtet, dass eine Lösung nicht in Sicht ist. Wer gleichwohl wissen möchte, welche Ansätze denkbar wären, sollte bei Dieter Boden nachlesen. Und eine dritte Region, die sich auf und davon machen wollte, ist heute fest eingegliedert: das mehr als ein Jahrzehnt lang von einer autokratisch-mafiösen Familie regierte Adscharien.

Hörtipp: Zehn Jahre nach dem Krieg im Kaukasus: Wie steht es um die georgische Region Südossetien?

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