sharing is caring
ist wirklich so!
Vielen Dank fürs Teilen!
Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.
Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
In der Tradition von Bruce Chatwin oder Geert Mak schrieb Mathias Greffrath über sechs Reisen quer durch die EU und legt eine Bestandsaufnahme in punktierter Linie vor.
Im siebten Teil gibt es nun ein Resümee in Form eines Gespräches mit der Redakteurin.
Meine Erkenntnis ist, dass die große euphorische Begeisterung für Europa als kulturellen und politischen Raum im Wesentlichen doch eine Angelegenheit von Intellektuellen ist, während auf Ebene der Politik und auf Ebene der Massenstimmungen im Grunde die Nation nach wie vor die bestimmende Größe ist. Dass also wir sehr viel weiter weg von der Einheit auch mental von der Einheit Europas weg sind, als das noch vor 30, 40 Jahren der Fall gewesen ist.
Auf die Reihe wurde ich aufmerksam durch Kollegen Dirk Liesemer, der das großartige Stück über Portugal vorstellte. Es ist auch eines der überraschendsten, denn hier wird auch eine linke, feministische Partei vorgestellt, die – so was gibt es – an der Macht ist. Leider allerdings in einem kleinen, wenig einflussreichen Land.
Mittlerweile liegen alle Stücke zum Lesen und Hören vor: Neben Portugal besuchte er Polen, Ungarn, Rumänien, Dänemark und Paris. Frustrierend waren seine Besuche in Osteuropa, obwohl er dort auch zu kräftigen Unterscheidungen kommt – meist im Gespräch mit führenden Intellektuellen:
Mir hat die große Soziologin Ágnes Heller in Budapest gesagt, in Warschau, das ist das Mittelalter. Die glauben daran. Die wollen eine katholisch-konservative Komponente für sich bewahren und im Grunde Europa noch mal rechristianisieren, so wie es der jetzige Ministerpräsident sagt, während in Ungarn, sagt sie, das sind die Räuber. Das heißt, die Aneignung von Staatseigentum in Ungarn ist eine durch und durch parteikorrupte. Da entsteht so eine Art von Feudalismus.
In allen Ländern traf er auf das Thema der Abwehr der Migration. Und nirgends fand er eine Lösung. Allerdings gibt es einige Fingerzeige in seinem Stück über Paris.
Quelle: Mathias Greffrath / Barbara Schäfer Bild: imago/Horst Galus... deutschlandfunk.de
Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Europa als Newsletter.
Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!
Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.
Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Ich bin sehr gespannt, ob Historiker der Zukunft einmal rückblickend ein schlüssige Erklärung für das erneute Aufflammen des Nationalismus parat haben werden. Bislang erschöpfen sich alle Erklärungen in kleinteiligen Rationalisierungsversuchen. Da es anders als in der Vergangenheit nicht an materieller Existenzangst liegen kann (auch nicht in Polen und Ungarn) bleibt für mich momentan nur die geistige Existenzangst als Behelfserklärung. Gerade weil wir mit wenigen Ausnahmen keine wirkliche materielle Not haben, wird das Fehlen eines gemeinsamen Narratives und/oder persönlicher Ziele, die über das reine Überleben hinaus gehen, so penetrant spürbar.
Welcher Erklärungsansatz hat dich bislang am ehesten überzeugt?