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Piqd vor allem beim Deutschlandfunk die Rosinen heraus, wann immer es bei dem Sender um Europa geht. Als Korrespondent mit Sitz in Polen geht der Blick vor allem nach Osten.
Geboren 1968 in Braunschweig. Studium der slawischen Sprachen und der Geschichte Osteuropas in Kiel, Sankt Petersburg und im sibirischen Irkutsk. Langjährige Tätigkeit als außenpolitischer Redakteur bei norddeutschen Tageszeitungen. Seit 2010 freier Osteuropa-Korrespondent für Print- und Online-Medien in Warschau und Berlin.
Die mediale Debatte über den Strache-Skandal in Österreich hatte für meinen Geschmack bislang etwas reichlich Kurz-atmiges (ohne Kanzler-Kurz-Wortspiel ging es fast nirgends). Aber im Ernst: Es war sehr hektisch. Das mag vor allem dem rasanten Gang der Ereignisse geschuldet sein und auch der Vielfalt der Einzelthemen, die mit Ibiza-Gate verbunden sind (es geht ja nicht nur um Strache und seine Korruptheit, sondern auch um den Rechtspopulismus als solchen, um Kurz, das Schicksal Österreichs und nicht zuletzt um die Hintergründe der "Ibiza-Falle").
Nach einer distanzierten Einordnung des gesamten Vorgangs musste ich allerdings lange suchen, bis ich schließlich jenseits des Atlantiks fündig geworden bin. Yascha Mounk blickt in The Atlantic zunächst einmal ausführlich zurück und ruft seinen Leserinnen und Lesern ins Gedächtnis, was bislang geschah seit der Regierungsbeteiligung der FPÖ unter ÖVP-Kanzler Kurz:
From its inception, his government was rocked by scandal: The police carried out an astonishing raid on an intelligence bureau that was in charge of spying on far-right extremists, and had in the past uncovered links between neo-Nazis and some of Strache’s colleagues. A state senator for the Freedom Party, reporters revealed, once belonged to a fraternity that openly glorified the Third Reich. [...] Even as these and other scandals came to dominate headlines in the country, Kurz declined to comment on most of them.
In deutschsprachigen Medien wurde dagegen meist nur das Ende vom Lied angestimmt, nämlich Kurz' Erklärung vom Wochenende: "Genug ist genug." Und schon wurde die Geschichte weitergedreht oder ein anderes Detail unter die Lupe genommen. Mounk dagegen analysiert ruhig und distanziert, also quasi aus der Vogelperspektive, und kommt zu dem durchaus aufrüttelnden Schluss: "There is no reason to think that the spectacular self-immolation of the Austrian government hands defenders of liberal democracy anything more than a perilously short-lived victory."
Quelle: Yascha Mounk Bild: Leonhard Foeger /... EN theatlantic.com
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