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Studium der Politikwissenschaft in Hamburg, danach als freier Journalist nach Paris, wo mich das "Handelsblatt" engagiert hat. Seit 2004 lebe und arbeite ich in Brüssel, seit 2010 wieder freiberuflich, u.a. für "taz" und "Cicero". Zudem betreibe ich den EU-Watchblog "Lost in EUrope".
Bisher hieß es immer, Europa wächst, doch Deutschland schrumpft. Nun ist es plötzlich umgekehrt. Während Deutschland von der Flüchtlingskrise 2015 profitiert und die Bevölkerung deutlich zulegt, beginnt sich der Trend in der gesamten EU plötzlich umzudrehen. Dies zeigt ein Blick in die Statistik, die Florian Rötzer von "telepolis" aufbereitet hat.
Erstmals seit Beginn der Erhebung der statistischen Daten, die 1961 begann, gab es 2015 in der EU-28 mit 5,22 Millionen mehr Todesfälle als Geburten. Erstmals steigt auch die Lebenserwartung nicht mehr an. Von 2014 auf 2015 wurde ein Rückgang von 0,3 Jahren registriert, während zwischen 2003 und 2014 die Lebenserwartung noch einmal um 3,2 Jahre angestiegen war.
Fast noch interessanter sind die Wanderungs-Bewegungen. Insgesamt verlassen mehr jüngere Menschen die süd- und osteuropäischen Länder, aber auch die baltischen Länder - und ziehen nach Nord- und Westeuropa. Auch hier gehört Deutschland zu den großen Gewinnern. Wenn sich diese Trends bestätigen, könnte dies noch zum Problem werden.
Denn in weiten Bereichen Süd- und Osteuropas blieben dann nur noch die alten Menschen zurück. Und in Deutschland könnten sich ähnliche Abwehr-Bewegungen entwickeln, wie es sie schon schon in der Schweiz oder in Großbritannien gibt - mit den bekannten Folgen...
Quelle: Florian Rötzer heise.de
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