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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Kein Freund von Jahrestagsprosa bin ich, aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Die lesenswerte Romanautorin Elena Chizhova schreibt über Mythos und Realität der Transsibirischen Eisenbahn, deren erster Abschnitt von Wladiwostok zum Ural vor 100 Jahren den Betrieb aufnahm.
Der „große Staat" und die „große Transsib" – zwei Mythen, die sich gegenseitig bedingen. Ohne die „staatliche Größe" scheint die Transsibirische Magistrale eine gewöhnliche Eisenbahn – die längste der Welt zwar, aber Russland ist eben ein riesiges Land. Wenn man anstelle nutzloser Öl- und Erdgasleitungen ein zweckmäßiges Straßennetz bauen würde, damit zum Beispiel Fracht aus China nicht immer auf dem Umweg über Moskau geliefert werden müsste – die „staatliche Vertikale" würde zusammenbrechen wie einst die Sowjetunion.
Quelle: Elena Chizhova Bild: Boris Yurchenko / AP nzz.ch
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