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Europa

Das Ende einer Oppositionszeitung

Ulrike Christl
Redakteurin mit Schwerpunkt Europa
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Ulrike ChristlMontag, 10.10.2016

Wenn irgendwo eine große Tageszeitung aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt wird, dann ist das zwar bedauernswert, doch zunächst einmal nicht verdächtig. Zeitungen sterben — das ist so in der Medienkrise. Doch was sich am Samstag in der Redaktion von Ungarns größter Oppositionszeitung Népszabadság abgespielt hat, geht über die „normale" Schließung eines Mediums hinaus: Per Eilmeldung wurde das Ende des Blattes auf der eigenen Webseite verkündet. Sämtliche MitarbeiterInnen standen vor verschlossenen Türen, auf ihre Emails konnten sie nicht mehr zugreifen. Per Kurier erfuhren sie von ihrer Suspendierung. Auf dem Facebookprofil der Zeitung, welches noch von den nun ehemaligen MitarbeiterInnen betrieben wird, sprachen diese von einem „Putsch". Der Eigentümer Mediaworks lässt nun 400 neue MitarbeiterInnen in das Gebäude einziehen, um nach einem „geeigneten Business-Modell" zu suchen. Seit Jahren baut Ungarns Premier Viktor Orbán die Medienlandschaft zu seinen Gunsten um und die prominente Népszabadság, die als Sprachrohr der links-liberalen Landeshälfte fungierte, dürfte ihm schon länger ein Dorn im Auge gewesen sein. Zuletzt hatte sie mehrere Regierungsskandale aufgedeckt. Inwiefern Orbán in die Sache verstrickt sein könnte und was ein „situationselastischer" österreichischer Geschäftsmann damit zu tun hat, beleuchtet dieser Artikel sehr detailgetreu.

Das Ende einer Oppositionszeitung

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