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geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.
Albaniens Regierungschef Edi Rama ist seit langem ein Darling der westlichen Medien. Der Zwei-Meter-Mann ist Künstler und ausgebildeter Maler, hat immer wieder prestigeträchtige internationale Ausstellungen, war einst politischer Reformer und preisgekrönter Bürgermeister von Tirana, zu europäischen Gipfeltreffen erscheint er gern in Turnschuhen, und wenn er gute Laune hat, kann er charmant und jovial sein. Weniger wahrgenommen wird im Ausland, dass und wie er Albanien seit einigen Jahren zunehmend autoritär regiert und sich dabei zum Teil offenbar auch auf das mächtige Milieu der organisierten Kriminalität stützt. Das postkommunistische politische Albanien ist traditionell tief gespalten und polarisiert, wirklich glaubwürdige und einigermaßen integre politische Parteien gibt es nicht; allerdings hat Rama mit seinem autoritären und oft konfrontativen Stil in den vergangenen Jahren besonders breite Proteste provoziert – unter Anhängern von Oppositionsparteien, unter Studenten, Arbeitern oder Mietern, um nur einige Gruppen zu nennen. Zu einem Symbol der Proteste ist in den letzten Jahren der Streit um das Nationaltheater in Tirana geworden – ein ebenso wertvolles wie sanierungsbedürftiges Architekturdenkmal. Rama wollte das Gebäude seit langem abreißen und ein neues Theater errichten lassen sowie einen Teil des Grundstücks an private Investoren übergeben, die unter anderem den Bau einer Shopping-Mall planten. Seit über zwei Jahren gab es dagegen scharfe Proteste. In der Nacht des 17. Mai nun wurde das Theater völlig überraschend abgerissen – bei krasser Missachtung aller Formalitäten und Gesetze. Rama wollte wohl die Gunst der Stunde – die Einschränkungen wegen der Corona-Epidemie – nutzen. Viele Menschen im Land sehen dieses Datum als schwarzen Tag in der albanischen Geschichte – mitten in der Coronakrise könnte das Land nun in eine noch schwerere politische Krise stürzen, als es in den vergangenen Jahren ohnehin schon der Fall war, auch schwere Gewalttätigkeiten sind dabei in Albanien nichts Ungewöhnliches. Die Konrad-Adenauer-Stiftung (deren Auslandsberichte meistens dann sehr gut sind, wenn keine Regierung einer Partei aus dem EVP-Bündnis an der Macht ist) hat zu den Hintergründen der aktuellen Krise in Albanien einen ausführlichen und sehr lesenswerten Bericht veröffentlicht, verfasst vom Leiter des KAS-Büros in Tirana, Tobias Rüttershoff. Schade, dass solche Berichte über das kleine und eher vergessene, aber sehr schöne und liebenswerte Albanien in großen Medien eher die Ausnahme sind.
Quelle: Tobias Rüttershoff Bild: Alket Islami kas.de
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