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verkrachter Historiker und verhinderter Politologe. Landwirt, LKW Fahrer, DJ, Eventmanager, Messeveranstalter, Kommunikationsberater, web-entrepreneur...
seit 2008 im Schützengraben der digitalen Revolution im Journalismus...
co-founder & Geschäftsführer von forum.eu (früher piqd.de)
co-founder von torial.com
Geschäftsführer der Schwingenstein Stiftung
Interessanter Beitrag für alle, die sich für die Strukturen der Erneuerung im Journalismus interessieren. Turner erklärt, warum Table Media und andere deep journalism Projekte funktionieren.
Sebastian Turner war Werber, Herausgeber des Tagespiegel und wollte mal OB in Stuttgart werden. Jetzt macht er Table Media. Und zwar ziemlich erfolgreich. Table Media ist ein hundsteurer Informationsdienst für "Entscheider" – also für Leute, die ein irgendwie geartetes, professionelles Interesse an bestimmten Themen haben und deren Abo vermutlich ähnlich häufig vom Arbeitgeber bezahlt wird, wie alle Autos über 40.000€ Kaufpreis. Man kann das kostenfrei ziemlich ausgiebig testen und das lohnt sich sehr. Ich zumindest, piqd-verwöhnt wie ich bin, war ziemlich beeindruckt von Tiefe und Qualität. Die Nutzungserfahrung fand ich noch etwas hölzern. Man will ja auch in der S-Klasse nicht auf dem Klappstuhl sitzen.
Aber egal - es ist Qualitätsjournalismus, es bezahlt gute Leute und es ist erfolgreich. Das liegt ein ganz wenig daran, dass Turner so gute Leute bei unserer Schwesterplattform www.torial.com gefunden hat (hat er mir selber erzählt, ich bin unlängst versehentlich mit ihm spazieren gegangen). Mehr liegt es daran, dass Turner den Bedarf der "Entscheider" verstanden hat und dass die "normalen" Medien diesen Bedarf nicht mehr befriedigen können. Wie es dazu gekommen ist, erklärt er schlüssig.
Mit der Digitalisierung kam das Dilemma. Die boomende Digitalwerbung folgt anderen Spielregeln als die Printwerbung. Es muss nicht zuerst ein kompetenter Entscheider als zahlender Leser gewonnen werden, damit dann Anzeigen beachtet werden können. Das Publikum für die digitale Werbung kommt – oft nur für Sekunden – über Suchmaschinen und soziale Medien.
Deren Algorithmen folgen einer anderen Logik. Sie machen uns nicht entscheidungskompetent, sie reizen unsere Gefühle und bestätigen unsere Vorurteile, sie leben von der Zuspitzung und nicht von der Differenzierung. Durch immer feinere Messung der immer falscheren Signale prägte sich der Journalismus neu aus – hin zur Zuspitzung und Emotion, weg vom einordnenden, zusammenhängenden Wissen. Besonders viele Klicks bekommen die journalistischen Formate, die polarisieren. Das ist denkbar ungeeignet als Wissensbasis für umsichtige Entscheidungen.
Ein analytischer und scharfer Blick auf das, was dem Journalismus passiert ist seit Internet. Sehr unternehmerisch und auch ohne Antwort auf die Frage, wie die angebotene Qualität erhalten oder verbessert werden könnte, für die, die nichts entscheiden...also außer vielleicht, wer das Land regiert und solche Sachen. Aber das muss auch nicht Turners Fokus sein.
Quelle: Sebastian Turner Bild: Table Media / Tim... www.journalist.de
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Danke für die Empfehlung. Schöner Beitrag.
Der erwähnte Tagesspiegel Background ist wirklich allgegenwärtig im politischen Umfeld, ist mein Eindruck.
Ich bin seit einem Jahr Teil des "China.Table"-Teams und sehr glücklich, Themen vertiefen zu können, die man mir in anderen Redaktionen gar nicht erst abgekauft hätte. Viele Chefredakteure haben bestimmte China-Klischees im Kopf, beziehungsweise haben die China-Klischees ihrer Leser im Kopf, und an die musste ich meine Themen-Pitches dann anpassen. Das fällt hier angenehm anders aus, weil die Leserschaft selbst ja schon sehr gut informiert ist.
Was das eigentlich bedeutet, dass nur wenige sich das leisten können, habe ich mich auch schon gefragt, aber das bleibt ja auch für andere Medien und das allgemeine Niveau nicht folgenlos, oder? Die Recherche und Tiefe wird auch anderen Medien Anstöße geben. Und vielleicht entwickelt ja auch irgendjemand analog dazu ein wirkungsvolles Kleinwagenkonzept.
Ja, wirklich spannend. Nur gab es solche irreführenden Meinungskorridore nicht immer schon? Ich denke da an die ganze Beurteilung des Ostblocks, die Kernenergie, den Historikerstreit. Die Rohstoffabhängigkeit von Rußland ist sicher ein gutes Beispiel für ein übersehenes Risiko. Aber war der Grund wirklich die Inkompetenz der Medien? Oder passte der Gedanke, Rußland könnte sich feindlich verhalten, eigentlich gar nicht in Weltbild und Erfahrung der meisten Deutschen? Warum also über dieses Risiko nachdenken. Oder über den Zustand der Bundeswehr. Man wurde doch als etwas verrückt angesehen, wenn man in D vor einer Gefahr aus dem Osten gewarnt hat. Das war bei den Bürgern im Baltikum völlig anders.
Find ich ziemlich spannend, und bin auch verwundert, dass das offenbar funktioniert.