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Volk und Wirtschaft

Der Abriss von Atomkraftwerken: kostspielig und langwierig

Jürgen Klute
Theologe, Publizist und Politiker
Zum Kurator'innen-Profil
Jürgen KluteSamstag, 15.04.2023

In den Wochen und Tagen vor dem endgültigen Aus der letzten drei Atomkraftwerke in der Bundesrepublik am 15. April 2023 schwebte noch einmal eine meinungsstarke, aber aus meiner Wahrnehmung zumeist faktenarme Debatte um den Atom-Ausstieg durch Medien und soziale Medien. Interessanterweise sind es oft CDU/CSU- und FDP-Politiker:innen, die sich gegen das Atomenergieende wehren, obgleich der Beschluss zum Ausstieg aus der Kernenergie 2012 gerade durch eine schwarz-gelbe Bundesregierung gefasst wurde. Das nährt den Verdacht, dass es hier nicht um eine Sachdebatte geht, sondern um Parteipolitik.

Wie auch immer, ein Argument, auf das ich mehrfach gestoßen bin, lautet, dass der Strompreis durch den Atomausstieg steigen würde. Dass AKW nur mehr eine sehr begrenzte Strommenge von 5 bis 6 Prozent zum Gesamtverbrauch beitragen in der Bundesrepublik, lassen wir mal außen vor. Atomenergie, so die Behauptung, sei eine preisgünstige Energie.

Bereits in den 1990er-Jahren gab es Berechnungen, denen zufolge die Atomenergie eher zu den teuersten Energiearten zu zählen ist. Aber das hängt davon ab, welche Kosten in die Berechnung einbezogen werden. Genau darauf macht der hier empfohlene Artikel aufmerksam. Wolfgang Mulke hat sich für die taz in Lubmin die Demontage des AKW Greifswald angeschaut. Der Abbau des Kraftwerks läuft bereits seit 30 Jahren und wird noch etliche Jahre dauern. Insgesamt, so Molke, braucht der Abriss mehr Zeit als der Bau und der Betrieb zusammengerechnet. Ca. 900 Menschen sind mit dem Abbau befasst.

Warum das so lange dauert und welche Kosten ein solcher Abriss verursacht, erklärt Mulke in seinem Artikel. Letztlich bleiben auch diese Kosten – egal, über welche Kanäle sie fließen – an den Verbrauchern hängen. Sie erscheinen allerdings nicht auf der monatlichen Stromrechnung.

Auf einen Punkt, der zwischen den Zeilen anklingt, aber nicht explizit angesprochen wird, will ich hier noch hinweisen. Der Atommüll muss aufgrund seiner atomaren Strahlung für viele Jahrtausende sicher unterbracht werden. Das ist nicht nur ein unverantwortliches Erbe an die nachfolgenden Generationen und eine extrem teuere Angelegenheit, sondern dieser atomar verseuchte Müll besteht ja aus Stoffen (z.B. Stahl), die unter normalen Umständen gut zu recyceln wären. Aufgrund der Strahlenbelastungen können diese Materialien aber auf absehbare Zeit nicht wiedergenutzt werden. Mit jedem AKW werden also große Mengen wertvoller Materialen einer möglichen Kreislaufwirtschaft auf Dauer entzogen.

Der Abriss von Atomkraftwerken: kostspielig und langwierig

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Kommentare 20
  1. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor mehr als ein Jahr · bearbeitet vor mehr als ein Jahr

    Es war nicht die CDU die den Ausstieg beschlossen hat.

    Das zweite Gesetz "Erneuerbare-Energien-Gesetz"wurde von einer rot-grünen Koalition unter Gerhard Schröder 2000 verabschiedet. Den sogenannten Atomkonsens handelte die damalige rot-grüne Bundesregierung unter Gerhard Schröder 2000 mit der Energiewirtschaft aus. Dort wurden die Grundlagen eines Ausstiegs aus der Kernenergie vereinbar. Im Juni 2001 wurde dieser Vertrag unterzeichnet. Ein Jahr später, im April 2002, beschloss der Bundestag das "Gesetz zur geordneten Beendigung der Kernenergienutzung zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität".

    "Zu den Kernpunkten der am 27. April 2002 in Kraft getretenen Gesetzesnovelle gehörte das Verbot des Neubaus von kommerziellen Atomkraftwerken und die Befristung der Regellaufzeit der bestehenden Atomkraftwerke auf durchschnittlich 32 Jahre seit Inbetriebnahme.[8] Das Gesetz legte fest, dass in deutschen Atomkraftwerken ab dem 1. Januar 2000 noch höchstens 2,62 Millionen Gigawattstunden (GWh) Strom erzeugt werden dürften, also 2620 TWh. Diese Menge addierte sich aus den Reststrommengen, die den einzelnen Anlagen je nach Alter zugeteilt wurde. Allerdings konnten die Reststrommengen älterer Anlagen auf jüngere Anlagen übertragen werden. Eine Übertragung von Strommengen von jüngeren Anlagen auf ältere Anlagen wurde nicht ausgeschlossen, allerdings als Ausnahmefall bezeichnet, der der Zustimmung des Bundesumweltministeriums bedurfte. Wegen dieser flexiblen Regelung war das genaue Abschaltdatum für die einzelnen Anlagen nicht festgelegt. Es wurde angenommen, dass das letzte Atomkraftwerk etwa 2021 abgeschaltet werden würde."

    https://de.wikipedia.o...

    "Nach der Bundestagswahl 2009 bildeten Union und FDP die Bundesregierung. Ein zentrales energiepolitisches Projekt der schwarz-gelben Koalition unter Angela Merkel war zunächst die Laufzeitverlängerung für die noch im Betrieb befindlichen Atomkraftwerke. Die Regellaufzeit für Kernkraftwerke wurde im Jahr 2010 weiter verlängert, sodass die letzten Meiler wohl erst 2040 vom Netz gegangen wären. Im Frühjahr 2011 ereignete sich in Japan die Reaktorkatastrophe von Interner Link: Fukushima. Sie führte zu einer erneuten Wende in der deutschen Energiepolitik. Am 30. Juni 2011 beschloss der Bundestag, dass die letzten Reaktoren bis Ende 2022 abgeschaltet werden sollten."

    https://www.bpb.de/kur...

    Und natürlich sind auch die Rückbaukosten in den Stromrechnungen eingepreist. In anderen Ländern geht der Rückbau auch wesentlich schneller und Preiswerter. Die hohen Kosten in D ergeben sich auch aus der Strategie, die Trettin so schön geschildert hat. Man verteuert Kernenergie künstlich durch überbordende Regelungen, um sie schlechter dastehen zu lassen.

  2. Hartmut Bischoff
    Hartmut Bischoff · vor mehr als ein Jahr

    Ich frage mich eh schon länger, warum man die Meiler nicht als Mahnmale einer kurzsichtigen Energiepolitik einfach so in der Gegend stehen lässt.
    Bin letztes Jahr in Grohnde vorbeigefahren. Wenn man das einfach einmottet und mit minimalem Aufwand als Denkmal erhält, ist das sicherlich günstiger, als alles andere.

    1. Jürgen Klute
      Jürgen Klute · vor mehr als ein Jahr

      Solche Mahnmale müssten dann aber auch vermutlich über mehrere Jahrtausende bewacht werden und es müsste verhindert werden, dass sie langsam zerfallen und dann doch die atomare Strahlung die Umgebung verseucht.

  3. Gordon Hünies
    Gordon Hünies · vor mehr als ein Jahr

    Einige Anmerkungen zum guten Beitrag.
    Die Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen sind in der Tat ein Äpfel und Birnen Thema. Wo fängt es an und wo hört es auf, außerdem ist die mögliche Lebensdauer eines Kernkraftwerk viel höher als der Betrachtungszeitraum. Die "lifetime extension" Projekte Zielen gern auf 80-100 Jahre +.

    Zum Thema Müll werden auch gern legende gedroschen. Richtig ist natürlich, daß man mit Halbwertszeiten zu tun hat. Das ist auch der größte positive Unterschied zu anderem chemischen Sondermüll, der zerfällt meist nicht. Gerade Müll aus den erneuerbarer wir im Großteil keinem recycling zugeführt. Seien es die Blätter der Windturbinen oder Solarzellen. Teils giftiger, nicht recyclebarer Sondermüll wird aber gern außer Acht gelassen. Angesichts der kurzen Lebensdauer entsteht hier pro TWH viel mehr Müll und viel mehr Ressourcen werden dem System entzogen.

    Wir wissen heute übrigens ziemlich genau was man mit dem "Atommüll" macht. Darüber sind die Entwicklungen im Bereich recycling enorm. Von Reduktion bis wahrem recycling hat sich die Welt in den letzten 20 Jahren weit gedreht. Neue Reaktoren und Verfahren werden einiges bieten, um "Atommüll" als Problem zu lösen.

    EWN ist übrigens nicht wirklich das beste Beispiel für den gesamten Rückbau in Deutschland, da es erstens andere Reaktortypen, Betreiberphilosophien und Herausforderungen sind als bei den "Westdeutschen" Anlagen.

    Ich bin so froh, dass das Thema in Deutschland endlich durch ist, so enden endlich die Debatten mit den selbsternannten Experten und ultra orthodoxen Tatsachenverdrehern wie einem Prof Q.

    1. Jürgen Klute
      Jürgen Klute · vor mehr als ein Jahr

      Schön, wenn Atommüllentsorgung heute angeblich ein mehr oder weniger gelöstes Problem sein soll. Dann bitte aber auch konkrete Belege dafür vorlegen!

    2. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als ein Jahr

      @Jürgen Klute https://de.wikipedia.o...

      Sollte man eigentlich kennen als Atomkraftgegner?

    3. Jürgen Klute
      Jürgen Klute · vor mehr als ein Jahr

      @Thomas Wahl Ja, aber was sagt der Artikel nun aus zur Lösung der dauerhaften Lagerung von Atommüll? Über die Sicherheit der Lagerstätte wird dort ja nichts substantielles gesagt. Vielmehr zeigt dieser Artikel, wie schwierig es ist, Endlagerstätten für hochradioaktive Abfälle zu finden. Denn nach Angabe dieses Artikels ist es die erste Lagerstätte dieser Art weltweit und noch ist sie nicht eröffnet. Menschen trauen dieser Technologie aus guten Gründen eben nicht: Tschernobyl, Fukushima, Harrisburg, Sellafield.

    4. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als ein Jahr

      @Jürgen Klute Tschernobyl u.a. Unfälle haben nichts mit Endlagerung zu tun. Und natürlich vertrauen viele Menschen der Endlagerung. Warum denn nicht? Wenn wir mit dem Leben warten, bis alle 100% einverstanden sind, dann säßen wir heute noch in den Bäumen. Bedenken kann man immer formulieren. Ich habe auch welche gegenüber den ausschließlichen Gebrauch von Sonne und Wind. Es will auch keiner Windräder vor seiner Haustür oder ein Solarfeld auf der Wiese neben an. Das erlebe ich bei den Bürgerversammlungen vor Ort, wenn es um lokale Windenergie geht, hautnah. Und auf meine Frage, womit man denn Energie erzeugen wolle, wurde ich ausgebuht. Ist von den Atomkraftgegnern abgeschaut. Die lokalen Naturschützer etc. wissen genau wie sie den Ausbau verzögern können und formulieren es auch. Und siehe, der Ausbau verzögert sich ….. Soll ich jetzt sagen, „Menschen trauen dieser Technologie aus guten Gründen eben nicht …“

    5. Jürgen Klute
      Jürgen Klute · vor mehr als ein Jahr

      @Thomas Wahl Selbstverständlich hat Tschernobyl mit dem Thema Endlagerung zu tun. Tschernobyl ist unfreiwillig zu einer Endlagerstätte geworden und zeigt eben, wie gefährlich und schwer handhabbar atomarer Müll ist.

    6. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als ein Jahr

      @Jürgen Klute Erstmal entsteht in westlichen Reaktoren kein solcher strahlender Müll. Und die Entsorgung von Brennstäben ist ein (sicherheits)technischer Prozess, der klar definiert und beherrschbar ist. Ich kenne kein Beispiel, dass dabei jemals zu schaden gekommen ist. Nicht einmal einer der Atomkraftgegner, die den Transport blockiert haben. Für so gefährlich schienen die das also auch nicht gehalten zu haben. Man kann natürlich alles irgendwie zusammen imaginieren und in Angst verwandeln. Keine gute Zukunftsstrategie ……

    7. Jürgen Klute
      Jürgen Klute · vor mehr als ein Jahr

      @Thomas Wahl Die Sicherheitstechnik hängt sicher von unterschiedlichen politischen Systemen ab, die atomare Strahlung als solche aber wohl eher nicht. Es geht hier auch nicht um den Transport von Atommüll. Der dürfte recht sicher verlaufen, weil er durch entsprechende Maßnahmen geschützt wird. Das ungelöste Problem ist nach wie vor die Endlagerung, deren Sicherheit über Jahrtausende zu gewährleisten ist. Diese Frage ist übrigens auch in Finnland nach dem Wikipedia-Artikel nicht gelöst. Man macht halt ein Endlager. was dann darin auf lange Dauer passiert, damit müssen dann die folgenden Generationen klar kommen. Da kann man sich noch so drehen, dieses Problem ist ungelöst. Und gerade Tschernobyl zeigt, das nach relativ kurzer Zeit der Betonmantel, den man über den Reaktor errichtet hat, bröselig wird. Tschernobyl und Fukushima sind nun mal unfreiwillige und ungeplante Endlagerstätten geworden. Da ist nichts gemixt. Das sind einfach zwei real existierende Beispiele für eine desaströse Form von Endlagerung von Atommüll.

    8. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als ein Jahr

      @Jürgen Klute Das mit der Jahrtausende dauernden Strahlung ist auch nicht korrekt. Und was genau soll an dem Endlager ungelöst sein. Das ist ist doch ein Scheinargument. Nirgendwo haben sonst die Menschen mehrheitlich solche Angst davor. Erstens wird nur sehr wenig von dem Müll solange gefährlich strahlen. Und zweitens gibt es verschiedene Methoden dem Müll in zukünftigen Reaktoren zu transmutieren. Jedenfalls mit etwas Vertrauen in die Menschen und die Zukunft.

      Übrigens gibt es sehr unterschiedliche atomare Strahlung und unterschiedliche Strahler. Daraus eine insgesamt gefährliche Soße zu machen ist nicht ok. Eher unwissenschaftlich. 😏

      Nagasaki und Hiroshima sind heute florierende Grosstädte. Nichts mit Jahrtausende Strahlung. Strahlung ist eben nicht gleich Strahlung.

    9. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als ein Jahr

      Man hat die ganze Atomenergie und auch die Entsorgung wissentlich verteuert und verkompliziert. Dann schreit man, es ist ja so teuer. Man stellt die Endlagersuche ein und beklagt dann, dass es keine Endlager gibt usw. usw.. Das ganze ist ein Beispiel von bewußter Obstruktion einer eigentlich wichtigen Technologie.

      "Kemferts Behauptung von der teuren Kernenergie widerspricht Waas deshalb vehement. «Die Erzeugungskosten liegen bei den deutschen Kraftwerken bei zwei bis drei Cent pro Kilowattstunde», sagt er. «Darin sind alle Kosten vom Personal über die Brennstoffkosten bis hin zu den Entsorgungskosten enthalten. Bei Strom aus Wind- oder Solaranlagen liegen die garantierten Einspeisevergütungen hingegen zwischen acht und zehn Cent, teilweise sogar noch höher.» …"

      "Doch die Gegner der Atomkraft griffen tief in die Trickkiste: «Sie haben behauptet, dass die Abfälle bis in alle Ewigkeiten strahlen werden. Und wenn man diese Rechnung aufstellt, gehen natürlich auch die Kosten ins Unendliche», sagt Dudenhöffer.
      Ihr Vorgehen verhehlen führende Köpfe der Antiatombewegung nicht. «Uns war klar, dass wir Atomkraft nicht nur über Protest auf der Strasse verhindern können», sagte Grünen-Ikone Jürgen Trittin 2022 im Interview mit der «Welt». «Daraufhin haben wir in den Regierungen in Niedersachsen und später in Hessen versucht, Atomkraftwerke unrentabel zu machen, indem man die Sicherheitsanforderungen hochschraubt.» …."

      https://www.nzz.ch/int...

      Ich befürchte, A.V. Wendland hat recht:

      "Doch genau das wird ihnen am Ende auf die Füße fallen: die folgenreiche Symbolpolitik, das Festhalten an einer überlebten antinuklearen Parteiidentität, die geistige Trägheit, die Abwesenheit eines Korrektivs, die Selbst-Abdichtung gegen Kritik, der Kult der Angst, die Unkultur der Unwahrheit, die aggressive Abweisung der Evidenz, die Demütigung der aus dem Prozess Ausgestoßenen. All das wird sich am Ende rächen. Günstigenfalls in einer Abwahl der Ausstiegskoalition; schlimmstenfalls in einer viel tieferen Spaltung unserer Gesellschaft, als die Atomkontroverse sie je hätte bewirken können. Denn der Stil der Atomdebatte, die Austragung von gesellschaftlichen Konflikten mit Technik-Symbolen, vergiftet längst auch andere Kontroversen.

      Es ist die soziale Spaltung zwischen einer Energiewende-Bourgeoisie, die sich ihre PV-Dächer, E-Vehikel und Wärmepumpen längst hat vom Staat mitbezahlen lassen, und der großen Mehrheit jener, die das bezahlen und die sich all die Transformations-Attribute nicht leisten können, bis sie dazu auf Kosten anderer Lebensbereiche gezwungen werden."

      https://www.salonkolum...

    10. Jürgen Klute
      Jürgen Klute · vor mehr als ein Jahr

      @Thomas Wahl Nein, das ist keine künstliche Verteuerung. Niemand will den Atommüll vor seiner Haustür gelagert haben angesichts der damit verbundenen Gefahren. Und die sind nun mal real, wie sich in Fukushima, Tschernobyl, Harrisburg, Sellafield, etc. immer wieder real gezeigt hat. Dieses Problem ist bei der Installierung der Atomenergie einfach verdrängt worden. Und nun fallen uns diese Kosten vor die Füße. Lange ist davor von einzelnen gewarnt worden. Nun bestätigen sich diese frühen Warnungen als berechtigt.

    11. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als ein Jahr · bearbeitet vor mehr als ein Jahr

      @Jürgen Klute Die Kosten für die Lagerung sind doch einberechnet worden. Bitte nicht so tun, als ob es da keine Vorsorge gibt….. Es gibt keine Technologie ohne Gefahren. Aber die AKW ist noch die mit ungefährlichste Art Energie zu erzeugen, wenn man die Opfer des Bergbaus etc. vergleicht. Auch dazu gibt es Statistiken. Mit einzelnen Beispielen beweist man gar nichts.
      "Nuclear and renewables are far, far safer than fossil fuels"
      https://ourworldindata...

    12. Jürgen Klute
      Jürgen Klute · vor mehr als ein Jahr

      @Thomas Wahl Atomenergie als die ungefährlichste Art von Energie darzustellen, ist nun aber wissenschaftlich nicht mehr seriös. Da rutscht die Diskussion jetzt aber ab ins Religiöse. – Ja, es sind vielleicht anfangs ein paar Kosten für den Abbruch von AKWs einkalkuliert worden. Aber zu Beginn der Phase der zivilen Nutzung der Kernenergie waren die realen Kosten, so wie sie sich heute zeigen, gar nicht bekannt. Und auch die heute offensichtlichen Kosten stellen doch noch lange keine endgültige Erfassung der Gesamtkosten dar. Das wäre ja auch gar nicht möglich. Das hat die Atomenergie tatsächlich mit dem Steinkohlebergbau im Ruhrgebiet gemeinsam: die sogenannten Ewigkeitskosten, die so heißen, weil die Kosten einfach nicht abschätzbar sind, und da manche dieser Kosten damit zu tun haben, dass die Geografie durch den Steinkohlebergbau so verändert wurde, dass sich diese Schäden (es geht vor allem um die Bodensenkungen und die daraus resultierenden Folgen für die Wasserhaltung in der Region) für Jahrtausende – also aus der Sicht eines Menschenlebens auf Ewigkeiten – nicht wieder beheben lassen.

    13. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als ein Jahr · bearbeitet vor mehr als ein Jahr

      @Jürgen Klute Ich glaube eher, dass die Angst vor Atomenergie nicht seriös wissenschaftlich hinterlegt ist. Our World in Data ist eine sehr seriöse statistische Plattform. Die Quellen sind ebenfalls bekannt, benannt und seriös. Man kann nachrechnen und sie widerlegen. Gerade wenn man nicht daran glauben möchte. Die Methode etwas als unwissenschaftlich abzutun, weil es nicht ins Weltbild passt, reicht jedenfalls nicht.

      Und sind denn die Ewigkeitskosten der Windenergie bekannt? Wieviele Fundamente von Windrädern verträgt unsere Natur? Was ist mit den ökologischen Wirkungen? Keiner kennt die Zukunft, auch nicht die der EE. Es geht doch nicht darum, hier eine Technologie mit der Gefahr der anderen zu erschlagen. Letztendlich muß sich empirisch erweisen, was in welcher Mischung optimal ist. Und eine wichtige Alternative vorher ideologisch zu erledigen könnte sich als fataler Fehler für unsere Enkel und Urenkel erweisen …..

    14. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als ein Jahr

      @Jürgen Klute Nur mal so als Beispiel. Es gibt dazu noch mehr:
      https://www.wissenscha...

    15. Jürgen Klute
      Jürgen Klute · vor mehr als ein Jahr

      @Thomas Wahl Ja, Zukunftsmusik, wie es auf der Seite treffend heißt. Kann in einigen Jahrzehnten vielleicht großtechnisch genutzt werden. Für den aktuellen Atommüll hat das nur leider keine Relevanz.

    16. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als ein Jahr

      @Jürgen Klute Also Wasserstoff und Großspeicher stehen auch noch lange nicht bereit. Der klimaneutrale Industriestaat mit EE ist auch noch eine Utopie. Also bitte. Und bei der Verarbeitung des Atommülls geht es ja nicht um 20 Jahre …..

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