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Kopf und Körper

Das Immunsystem ist nicht geschlechtsneutral

Silke Jäger
Freie Medizinjournalistin

Ich lebe in Marburg und schreibe über Gesundheit und Gesundheitspolitik.

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Silke JägerDienstag, 28.05.2024

Frauen haben ein stärkeres Immunsystem als Männer. Das zeigen viele Studien. Doch warum das so ist, dazu gibt es noch viele offene Fragen.

Einen bedeutenden Einfluss scheinen Geschlechtshormone zu haben. Östrogen stärkt die Funktion von Immunzellen, Testosteron kann sie hingegen schwächen. Diese Unterschiede betreffen sowohl das angeborene als auch das erworbene Immunsystem, bestehen also schon vor der Geburt und halten auch bis ins hohe Alter an. Nach den Wechseljahren sind die Unterschiede in der Immunabwehr zwischen Frauen und Männern zwar kleiner, aber weiterhin vorhanden.

Das liegt auch an genetischen Faktoren. So spielt das zweite X-Chromosom im weiblichen Erbgut eine Rolle: Manche Gene werden doppelt abgelesen, darunter auch solche, die die Immunantwort regulieren. 

Eine der Folgen dieser Unterschiede könnte die höhere Kindersterblichkeit bei Jungen sein: Die häufigsten Todesursachen im Kleinkindalter sind Infektionskrankheiten. 

Bei Erwachsenen führen die Unterschiede dazu, dass Autoimmunerkrankungen vor allem Frauen betreffen. Denn der Nachteil eines starken Immunsystems ist, dass die Schwelle, ab der es aktiviert wird, niedriger ist. Dadurch steigt das Risiko, dass sich das Immunsystem auch gegen körpereigene Zellen richtet. Multiple Sklerose, Rheuma, Schilddrüsenerkrankungen – Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer.

Auch bei der Immunantwort auf Viren und Bakterien gibt es Unterschiede, die im Zuge der Corona-Pandemie viel Aufmerksamkeit erhielten: Männer hatten häufiger schwere Verläufe, Frauen eher Long Covid. Doch diese Geschlechtsunterschiede sind bei Infektionskrankheiten schon länger bekannt. 

Auch bei Impfreaktionen sieht man Unterschiede. Frauen erreichen zum Beispiele bei Hepatitis-B-Impfungen schneller den Schwellenwert, oft schon vor der empfohlenen Anzahl der Impfungen. Sie werden aber trotzdem nach Schema geimpft – auch weil eine Bestimmung der Werte nach zwei Impfungen nicht praktikabel wäre: zu teuer. Sie neigen auch zu mehr lokalen Impfreaktionen, wie zum Beispiel Schmerzen an der Einstichstelle. Dafür hält der Impfschutz auch im Durchschnitt länger an. 

Das Beispiel der Impfungen zeigt, dass Geschlechtsunterschiede in der Praxis des Gesundheitswesens oft noch keine wesentliche Rolle spielen. Selbst, wenn das Wissen darum vorhanden ist, kann die Umsetzung in der Praxis scheitern oder hinter dem höheren Ziel, einen möglichst breiten Impfschutz in der Bevölkerung zu erreichen, zurückstehen.

In diesem Interview mit dem Immunologen Marcus Altfeld geht es auch um die Wissenslücken, die es bei non-binären, intergeschlechtlichen und trans-Menschen gibt. Er betreut derzeit Forschung zu Fragen, wie sich die Immunantwort im Transformationsprozess verändert und welche Rolle Gene innerhalb verschiedener Gruppen intersexueller Menschen spielen.

Disclaimer: Das Interview erscheint bei RiffReporter, einer Genossenschaft freier Journalist:innen, der ich selbst angehöre. Am Text habe ich nicht mitgewirkt.  

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