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Quelle: flickr commons & Tobias Tanzyna
Kurator'in für: Medien und Gesellschaft Literatur forum Zeit und Geschichte Klima und Wandel Volk und Wirtschaft Technologie und Gesellschaft Pop und Kultur Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper Fundstücke Flucht und Einwanderung Feminismen Europa
verkrachter Historiker und verhinderter Politologe. Landwirt, LKW Fahrer, DJ, Eventmanager, Messeveranstalter, Kommunikationsberater, web-entrepreneur...
seit 2008 im Schützengraben der digitalen Revolution im Journalismus...
co-founder & Geschäftsführer von forum.eu (früher piqd.de)
co-founder von torial.com
Geschäftsführer der Schwingenstein Stiftung
Lieber Leser’innen,
um piqd steht es schlecht.
Unsere bisherige Kernfinanzierung läuft aus und leider hat sich gezeigt, dass die Spendenkampagne bei betterplace nicht das Potential hat, die Lücke zu schließen.
Wir haben die Kampagne jetzt auch erst mal gestoppt, denn wenn wir keine grundsätzlichere Lösung finden in den nächsten Wochen, dann wird piqd zum Ende Mai abgeschaltet werden. Ich betone gleich: wer jetzt gespendet hat und das nicht getan hätte unter der Prämisse, hat die Möglichkeit die Spende zurückzubekommen. Meldet euch einfach ([email protected]). Wir merken aber an – alle Spenden sind im Zweck, also für den Betrieb von piqd, verwendet worden.
Wenn es jetzt zum Äußersten kommt, so ist das sehr traurig natürlich. Insgesamt haben fast 200 verschiedene Kurator’innen hier 7 Jahre lang extrem gute Arbeit geleistet und euch mit immer neuen Quellen und Perspektiven versorgt. So wollen neugierige und weltoffene Menschen heutzutage Medien nutzen und eben nicht mehr so sehr in der Beschränktheit von einem oder zwei Abos.
Unser Ansatz, die ganze Idee von digitalen, kuratierten Magazinen bleibt relevant. Uns ist es aber nicht gelungen, ein so „zwingendes“ Produkt zu entwickeln, dass wir es aus den freiwilligen Beiträgen der Nutzer’innen finanzieren könnten oder dass wir eine andere Förderung gefunden hätten. Das müssen wir einsehen.
Apropos Förderung: ihr könnt euch das ja denken, wir haben wirklich bis zu unserer Oma und dem örtlichen Pfarrer alle angequatscht in den letzten Monaten. „Förderpraxis in Deutschland“ ist ein Buch, das ich lieber nicht schreiben möchte und das ihr lieber nicht lesen wollt. Frust galore. Unzählige Behörden, Organisationen, Gremien, Jurys und Anstalten mit kleinteiligen Programmen und Richtlinien, in die piqd nicht passt. Scheinbar.
Scheinbar, denn noch sind wir nicht ganz liegen geblieben. Es gibt noch ein paar wenige Gespräche und Ideen und wir werden bis zuletzt alles versuchen. Wenn wir piqd weiterführen, wird es jedenfalls grundsätzlich verändert. "Weiter so" wird es nicht geben. Wir denken an eine konsequente Ausrichtung auf europäische Perspektiven und deutlich mehr vollständige, übersetzte Texte aus dem europäischen Ausland.
Natürlich steht die Möglichkeit eines Crowd-Fundings im Raum. Wir werden diese Option auch ziehen, aber nur, wenn es eine Grundfinanzierung gibt, denn die ganzen Kosten wird so ein Funding nicht schaffen.
Jedenfalls war es jetzt an der Zeit, euch zu informieren und vielleicht kommt ja auch aus der Community noch ein wertvoller Hinweis.
Soweit erst mal. Jetzt ist es raus. Weint ruhig, wir tun es auch.
Und wir halten euch auf dem Laufenden natürlich.
wärmst
marcus und max und das ganze team
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Was können wir tun, um Piqd zu retten?
Ich finde das Schicksal von piqd sehr bedauerlich. weil ich der Überzeugung bin das Zeitungen aussterben werden und wir trotzdem guten Journalismus brauchen. Aber viele Menschen möchte ich mich aus verschiedenen Quellen informieren ohne gleich überall ein Abbo abzuschließen.
Ich bin Software-Architekt und habe schon seit längerem privat überlegt, wie eine Infrastruktur für guten Journalismus aussehen müsste. Da ich selbst nicht das Interesse habe diese Infrastruktur zu implementieren, veröffentliche ich das Konzept mal hier.
Etwas Gedult, der Kerngedanke steht weiter unten. :-)
Die Zukunft der Journalismus
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Die Zeitungsindustrie ist entstanden um Informationen zu verteilen. Nachdem die Druckpresse die einfache Duplizierung der Information ermöglicht hatte, konnten durch Zeitungen die massenhafte Verbreitung ermöglicht werden. Dabei war das Hauptproblem das man Papier an alle Personen verteilen musste. Für den Transport und die Verteilung, war die Menge des Papiers eher unerheblich. Eine Zeitung die zu jedem Thema einen Bereich hatte konnte aber mehr Abonnenten erreichen (Politik, Sport, Kultur, Lokales, usw.) Bei großer Auflage waren nicht die Journalisten das teure oder der Druck, sondern die Verteilungsinfrastruktur. Die Verteilungsinfrastruktur wurde dann auch genutzt um Werbung oder Kleinanzeigen zu transportieren, was zusätzliche Einnahmen brachte. Es war egal ob zwei Drittel jeder Zeitung nicht gelesen wurden.
Seit 1990 haben wir jetzt das Internet, welches uns erlaubt jede Information beliebig zu verbreiten (zu sehr geringen Kosten). Diese neue Lage (ok 32 Jahre ist nicht unbedingt eine "neue Lage") trifft nun aber auf Zeitungen, die in ihren Redaktionen immer noch gewohnt sind, zu allen Bereichen Beiträge zu haben. Wenn ich aber nur am Politikteil von Zeit-Online, Spiegel und Süddeutsche interessiert bin, warum soll ich dann Abonnements für drei komplette Zeitungen abschließen?
Das Modell zu allen Themen Beiträge zu haben, um für möglichst viele Menschen attraktiv zu sein. Dieses Modell ist vollkommen unzeitgemäß und praktisch tot. Die Verlage haben nur den noch Schuss nicht gehört (Obwohl Sie schon bluten - in letzter Zeit mal einen Spiegel in der Hand gehabt. Im Gegensatz zu früher fühlt sich das an wie ein Flugblatt).
Die Inhalte frei zugänglich zu machen und nur von der Werbung zu leben, wird auf Dauer nicht funktionieren. da die Kleinanzeigen schon komplett abgewandert sind. Und eine komplette Abhängigkeit von Anzeigen ist Qualitätsjournalismus auch nicht zuträglich. Im Gegenteil, Zeitungen gänzlich ohne Werbung wären gesellschaftlich wünschenswert.
FAZIT
=====
Was wir brauchen ist ein neues Bezahlmodell für Journalismus. Dies sollte folgende Eingenschaften haben:
1. Pay-Per-View - Wenn ich einen Artikel in einer Zeitung lese, zahle ich für genau diesen Artikel
2. Ich kann Artikel aller angeschlossenen Zeitungen/Plattformen lesen
3. Dabei wird meine Privatsphäre gewahrt. Niemand kann tracken, wann ich welche Artikel gelesen habe.
4. Pro Zeitung / Plattform gibt es ein Kostenlimit - sobald ich so viele Artikel gelesen habe, das der Preis einem Kauf der ganzen Zeitung entspricht, kann ich den Rest kostenlos lesen.
5. Für gelesene Artikel behalte ich über mein Konto ein persönliches Zugriffsrecht.
6. Ich bekommen einmal im Monat eine Abrechnung, mit einer Auflistung aller Artikel die ich gelesen habe.
Das ganze zu implementieren ist kein Hexenwerk.
Es tut mir Leid, dass es bei Euch nicht läuft.
Aber obwohl ich bei Euch angemeldet bin (d.h. ihr habt meine Email Adresse) höre ich heute über Krautreporter (!) zum ersten Mal davon, dass es bei piqd Finanzierungsprobleme gibt. Wenn das sinnbildlich dafür steht wie Eure Werbung in eigener Sache funktioniert, dann wundert mich jedenfalls nicht, dass die Spendenkampagne nicht zum gewünschten Ergebnis geführt hat.
Das ist sehr schade ... Geld ist ja da, aber es versickert eben oft irgendwo und landet nicht bei den Besten. Das ist vielleicht das Schicksal derer, die sich nicht offensiv an die Fleischtöpfe drängeln und vielmehr Distanz wahren, auch zu möglichen Finanziers. Wer sich fragt, warum nicht immer die Besten zum Zuge kommen, findet vielleicht hier eine Antwort: https://www.faz.net/ak...
und wie kann ich jetzt noch für die letzten monate spenden auch wenn ich weiß, dass unklar ist wie es bei euch weiter geht? ich werde pigd sehr vermissen
Hallo nochmal,
Ihr schreibt:
„Uns ist es aber nicht gelungen, ein so „zwingendes“ Produkt zu entwickeln, dass wir es aus den freiwilligen Beiträgen der Nutzer’innen finanzieren könnten“.
Da steckt doch ein Widerspruch drin, oder? Zwingend vs. freiwillig. Ob piqd ein „zwingendes Produkt“ ist, kann ich nicht beurteilen, was allerdings bisher fehlte, war eine „zwingende Zahlungsaufforderung“!
Ich nehme jetzt nur mal mich als Beispiel: Ich nutze piqd seit Jahren gerne, aber sporadisch. Meine Aufmerksamkeit war anderswo gebunden, und wenn ich mal daran dachte, habe ich eure Startseite aufgerufen und mich durchgeklickt.
Tatsächlich habe ich es in all der Zeit nicht einmal für nötig gehalten, mich mit einem Account zu registrieren, selbst wenn dies kostenlos war. Irgendwann kam diese Phase mit der „weichen Paywall“. Dass die Links nicht mehr anklickbar waren, war etwas irritierend für mich, aber da ich vorwiegend die Rezensionen auf piqd gelesen hatte, störte auch das mich nicht sehr. Dass ich mir die Mühe machen sollte, zahlendes Mitglied zu werden, habe ich kaum wahrgenommen. Auch die Dringlichkeit der Spendenaufrufe habe ich nicht bemerkt.
Das outet mich jetzt als reine Konsumentin, hatte jedoch Gründe in begrenzter Aufmerksamkeit. Damit bin ich sicher nicht allein. Doch wäre ich jetzt gerne bereit, für ein Abo 5€ im Monat zu zahlen.
Eure Gemeinwohl-Orientierung ist toll, aber leider ist dem Gemeinwohl ja auch nicht gedient, wenn ihr daran zu Grunde geht. Bitte zieht eine „harte“ Paywall in Betracht bei einem moderaten Monatsbeitrag.