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Medien und Gesellschaft

Braucht es Medienseiten, um guten Medienjournalismus zu machen?

Simon Hurtz
Journalist, Dozent, SZ, Social Media Watchblog

Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
Mag es, gute Geschichten zu lesen.
Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.

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Simon HurtzFreitag, 13.01.2023

Kürzlich schaffte der Tagesspiegel seine Medienseite ab und ersetzte sie durch eine Abspielfläche für Filmkritiken und Serientipps. Kein Verlag und keine Redaktion kämen auf die Idee, den Politik- oder Wirtschaftsteil aus der gedruckten Zeitung zu werfen. Warum ist das bei Medienthemen anders?

Dieser Frage spüren Peter Weissenburger und Anne Fromm hinterher. Sie nehmen die Entscheidung des Tagesspiegels zum Anlass, sich mit der Entstehung, der Entwicklung und dem aktuellen Zustand des deutschsprachigen Medienjournalismus zu beschäftigen.

Ich halte Medienjournalismus persönlich für wichtiger denn je. Gerade in einer Zeit, in der Medien Misstrauen entgegenschlägt, müssen sie sich unbedingt gegenseitig kritisieren, ohne Beißhemmungen, gern auch scharf und kompromisslos. Für mich ist das weder Nabelschau noch "Nestbeschmutzung", sondern macht den Journalismus besser – und auch glaubwürdiger.

Damit meine ich nicht, dass sich linksliberale an konservativen Publikationen abarbeiten sollen und andersherum. Mir geht es nicht um ideologische Auseinandersetzungen, sondern um kritische Recherchen, die unsaubere Arbeit und Fehler aufdecken.

In dieser Hinsicht leistet die (vergleichsweise) kleine taz seit Jahren mehr als viele der großen Zeitungen und Magazine. Ich bin froh, dass Journalistïnnen wie Fromm und Weissenburger solche Texte schreiben, und hoffe, dass die taz ihren Medienjournalismus beibehält. Ob das am Ende auf einer eigenen Seite geschieht, ist eine Frage, die mich als Online- und Digitalleser nur am Rande interessiert.

Braucht es Medienseiten, um guten Medienjournalismus zu machen?

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