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Heribert Prantl von der Süddeutschen hat sich ein Buch genauer angesehen, das sich mit der Situation der britischen Unterschicht beschäftigt. Hautnah und eindringlich. Ein Buch, das sich zu lesen lohnt, denn vieles wird dadurch offensichtlich und verständlich.
Hier die Empfehlung (der Link verweist auf eine englische Website, natürlich lässt sich das Buch auch über jede deutsche Buchhandlung beziehen):
Dieses Buch ist zu Recht mit dem Orwell-Preis 2018 ausgezeichnet worden, es wird bei der Sunday Times als Bestseller geführt. Es ist bisher leider nur auf Englisch zu haben, aber es ist höchst lehrreich: Es lehrt zu verstehen, woher Ärger, Zorn und Wut (nicht nur) bei der britischen Unterklasse rühren.
Der Autor, Darren "Loki" McGarvey, ist Rapper, aufgewachsen in Glasgow in einer Familie, die zum abgehängten Prekariat gehört. Diesen Begriff verwenden diejenigen gern, die über die Unterklasse sprechen, wie man über Fische spricht, die man hinter der Glasscheibe im Aquarium beobachtet. McGarvey aber ist einer dieser Fische, dessen Leben ins Schwimmen gekommen ist in einem Milieu von Alkohol, Drogen, Gewalt und Misshandlung. Er hat ein Buch geschrieben mit dem Titel "Poverty Safari. Understanding the Anger of Britains Underclass". Wer etwas von Klassenunterschieden und Brexit verstehen will, etwas von der verzweifelten Wut der im Stich Gelassenen, etwas vom täglichen Stress und der brutalen Überwachsamkeit, die Armut den Menschen aufzwingt - der lese dieses Buch. McGarvey lässt keinen aus der Verantwortung, nicht die Neoliberalen, nicht die Linken, nicht die Armen, nicht ihre Unterstützer, die er als Armutsindustrie bezeichnet, und am wenigsten sich selbst.
Quelle: Heribert Prantl EN luath.co.uk
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