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Zeit und Geschichte

»Wir sollten nicht den Tod fürchten, sondern das schlechte Leben« (Robert Pfaller)

Achim Engelberg
schreibt, kuratiert, gibt heraus
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Achim EngelbergDonnerstag, 08.08.2019
Ein Gespräch wie ein Spektakel: Mir scheint, weil viel zu viele zu flach denken und zu kurz gehen, geht der österreichische Philosoph Robert Pfaller zuweilen zu weit.

Im Interview erläutert er u. a. den Zusammenhang zwischen Infantilisierung der Gesellschaft und der Erosion der Demokratie und kommt dabei immer wieder zu prächtigen, zitierfähigen Sätzen wie sein Aphorismus, den ich als Überschrift wählte:

Erst indem alle ihren persönlichen Ärger klein halten, kommen sie überhaupt in die Lage, sich über das zu ärgern, was sie klein hält.

Wer gegen die Diskriminierung von Minderheiten kämpft, aber die gesellschaftlichen Zusammenhänge unterschätzt – etwa die klassenbedingte Ungleichheit – der erreicht,

dass alle Gruppen der Gesellschaft jeweils entsprechend ihrem Anteil auf einer weiterhin sehr hierarchischen Stufenleiter verteilt werden.

Das ist radikal im Sinne des lateinischen Wortursprungs, das etwas von der Wurzel aus betrachtet und verändert wird, aber Robert Pfaller plädiert auch für neue Allianzen zwischen Linken und Bürgern gegen die erstarkende Rechte, aber auch gegen

jene kulturalistische Pseudolinke, die ihrerseits unentwegt nach Verboten ruft und Kategorien wie das persönliche Empfinden zu Rechtsmaßstäben erheben möchte.

Einerseits will er die Gewaltenteilung, den Rechtsstaat im Westen verteidigen, andererseits sieht er das weltweite Unrecht, da wir in den liberalen Demokratien

bei der Erledigung der letzten großen modernen bürgerlichen Menschheitsaufgabe – der Überwindung der Feudalherrschaft – systematisch geschummelt haben: Soziale Sicherheit, Zunahme von Gleichheit, Menschenrechte, Demokratie, auf die wir stolz sind, und auf deren Verallgemeinerbarkeit wir noch bis vor Kurzem hofften, gab es tatsächlich nur für relativ wenige und immer auf Kosten einerseits der Kolonien und andererseits der Umweltressourcen. Von diesen beiden Altlasten werden wir derzeit in die Zange genommen. 

Ein denkwürdiges Interview, über das man sinnvoll streiten kann. Was meint Ihr?

»Wir sollten nicht den Tod fürchten, sondern das schlechte Leben« (Robert Pfaller)

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