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hat Literatur und Performance Studies studiert, als freier Korrespondent in New York und als Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften gearbeitet. Seine Texte erscheinen in einer Reihe von Zeitungen und Magazinen, unter anderem in der ZEIT, der Weltkunst, DU, Mousse und im Philosophiemagazin. Er ist Autor der Biographie "Susan Sontag. Geist und Glamour" (Aufbau / Northwestern University Press) sowie der Essaybände "Nüchtern. Über das Trinken und das Glück" und "Zuhause. Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen" (Hanser Berlin). Er lebt in Berlin.
Einer der Denker, die in den vergangenen Jahren, unterstützt von den politischen Entwicklungen, wieder populär geworden sind, ist Frantz Fanon. Fanon wird oft als eine Art Vater des Postkolonialismus gehandelt und gibt der Bürgerrechtsbewegung in den USA bis heute entscheidende Impulse. Und in der Tat sind die Themen, die er anging, so relevant wie nie zuvor: die Barrieren, die der Westen zwischen sich und dem Rest der Welt errichtet hat, die Unterdrückung von Schwarzen und die nicht-endenden Angriffe auf den schwarzen Körper, die Grenzen des westlichen Universalismus. Aber wie relevant kann das Denken des heimatlosen, in Martinique geborenen Philosophen, Psychiaters und Autors der Bücher „Die Verdammten dieser Erde” und „Schwarze Haut, weiße Menschen” für uns heute wirklich noch sein? Das Urteil von Adam Shatz fällt in dieser Rezension eines neu in Frankreich aufgelegten Bands gesammelter Schriften gespalten aus. Shatz beklagt die problematische Haltung zu Gewalt in Fanons Werk, den historischen Irrtum bezüglich der Entwicklungen in der arabischen Welt, insbesondere in Tunisien und Algerien, wo Fanon zeitweise lebte, und nicht zuletzt den Umstand, dass Fanons Befreiungs- und Unabhängigkeitsutopien für die Dritte Welt angesichts der Realität von Flüchtlingsströmen nicht mehr greifen. Dennoch macht er in diesem langen, oft komplizierten und trotzdem sehr lesenswerten Text deutlich, dass Fanon nicht aus unserem Denken verschwinden wird. Dabei entsteht das Porträt eines Menschen, der eines der aufregendsten, unwahrscheinlichsten und beeindruckendsten Leben gelebt hat, die man sich vorstellen kann.
Quelle: Adam Shatz EN lrb.co.uk
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