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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Fundstücke
Michaela Müller, in Dachau geboren, studierte Politikwissenschaften, Zeitgeschichte und Geschichte Asiens in Berlin. Sie schreibt über Menschenrechte, Migration und Ostafrika. Aufenthalte in Kenia, New York, Paris, Somalia und Somaliland. Bücher/Essays: Vor Lampedusa (2015), Auf See. Die Geschichte von Ayan und Samir (2016). Für piqd wählt sie Texte über die Geschichte des Holocaust, Arbeitergeschichte, Migration und Mentalitätsgeschichte aus.
Die Vereinigten Staaten sind ein Einwanderungsland. Etwa 12 Millionen Menschen wurden auf Ellis Island registriert, die meisten von ihnen zwischen 1890 und 1920.
Doch wer kommen und bleiben darf, ist schon immer politischer und gesellschaftlicher Zündstoff. Zuletzt sorgte der Versuch des Präsidenten Donald Trump, Menschen aus sieben muslimischen Ländern an der Einreise zu hindern, bei vielen Amerikanern für Ablehnung und Protest. Auch der Wunsch eine Mauer zu Mexiko zu bauen, heizt die Diskussion darüber neu an.
Vor hundert Jahren, im Februar 1917, wurde im amerikanischen Kongress ein Einwanderungsgesetz verabschiedet. Die Debatte zog sich über viele Jahre. Man brauchte Arbeiter in der New Yorker Bekleidungsindustrie und den Kohleminen Pennsylvanias, jedoch gab es eine Schwarze Liste von nicht erwünschten Personen.
Wer einreisen wollte, musste zunächst Schreib- und Lesefähigkeit nachweisen. Diese wurde großzügig interpretiert: 30 bis 40 Worte reichten als Kompetenz aus. Es wurden aber explizit Menschen aus Asien von der Einwanderung ausgeschlossen. Pseudowissenschaftliche Argumente hierfür lieferte etwa der Rassentheoretiker Madison Grant. Zudem wurden auch Auswanderer ausgeschlossen, die man als „Anarchisten“, „Alkoholiker“ oder „Verrückte“ bezeichnete.
Der demokratische Präsident Woodrow Wilson legte zweimal Veto gegen das Gesetz ein, wurde aber vom Kongress überstimmt.
Quelle: Follow @boissolm smithsonianmag.com
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