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Zeit und Geschichte

Was man aus Geschichte lernen kann? Ein Gespräch mit Timothy Snyder

Achim Engelberg
schreibt, kuratiert, gibt heraus
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Achim EngelbergDienstag, 17.01.2017
Spätestens seit BLOODLAND ist Timothy Snyder einer der bekannten Historiker in Europa und den USA. Wie der 2010 verstorbene Tony Judt, mit dem er das ungemein anregendes Interviewbuch "NACHDENKEN ÜBER DAS 20. JAHRHUNDERT" publizierte, äußert er sich immer wieder zu Fragen der Zeit, so zu Putin, zum Kampf in und um die Ukraine und nun zu Trump. Eigentlich wollte ich keinen Vergleich mit Hitler posten, aber in der Art wie es Timothy Snyder macht, ist es nicht öde, sondern schärft den Möglichkeitssinn, was aus einer Präsidentschaft Trump werden könnte.

Ich habe meinen Artikel auf „Slate" in einer ganz bestimmten Weise geschrieben. ... Ich habe auch kein spezifisches Detail von Nazideutschland erwähnt. Jeder deutsche Leser, der diese 800 Worte liest, wird die Geschichte sofort wiedererkennen – ich habe den Artikel aber mit Absicht so geschrieben, dass ein amerikanischer Leser zunächst ein Muster erfühlen und erst später erkennen würde: Was ich da gerade gelesen habe, handelt vom Deutschland der Dreißigerjahre. Es handelt sich also nicht um einen Vergleich, sondern um ein paar Absätze, in denen erzählt wird, wie Hitler an die Macht kam.


Was man aus Geschichte lernen kann? Ein Gespräch mit Timothy Snyder

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Kommentare 3
  1. Gurdi (Krauti)
    Gurdi (Krauti) · vor fast 8 Jahre

    Interessantes Interview. Obwohl ich die Hitler Vergleiche ziemlich satt habe muss ich sagen.
    Nicht weil diese mich nerven würden, sondern weil ich es einfach unzutreffend finde.
    Da hat mir der Kommentar von Seymour Mikich in der Tagesschau ausnahmsweise mal besser gefallen (die ich eigentlich gar nicht mag), der Vergleich mit Nero ist da irgendwie passender, wenn auch für die meisten abstrakter.

    Die USA sind kein geschlagenes Land dass eine Wiederauferstehung vollbringen muss wie Deutschland oder auch Russland(Zerfall Sowjetunion).

    Ich sehe hier eher parallelen zum Britischen Imperium. Die USA haben die Briten abgelöst und sind das Imperium unserer Zeit und ähnlich wie die Briten krankt das Imperium an einer Überdehnung, einer Selbstverherrlichung ("Wir sind von unserer Außergewöhnlichkeit überzeugt, wir glauben, uns könne nichts Schlimmes zustoßen")

    Die USA sind im Grunde, wie jedes Imperium vor Ihnen, ein riesiges Subventionsprojekt. Künstlich aufgepumpt, geht nun langsam die Luft raus.

    Eine weitere Nationalisierung (über das Maß hinaus dass sowieso schon immer bestand) war nur eine Frage der Zeit. Der Feind ist auch schon auserwählt, China.

    1. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor fast 8 Jahre

      Eigentlich wollte ich nie einen Hitler-Vergleich schicken. In gewisser Weise ist es ja auch keiner, denn Snyder zeigt nur eine Möglichkeit.
      Beachtenswert im Interview ist der Hinweis, dass Leute im Umfeld von Trump, die 1930er Jahre ins Spiel bringen.
      Der Niedergang des Britischen Imperiums ist eine andere Möglichkeit.
      Ich weiß nicht, ob sich Teile der USA als geschlagene Nation empfinden. Zumindest gibt es dafür Indizien. Die realen Kriege führten, neben der persönlichen Bereicherung von wenigen, in Desaster. Armut und Abstieg sind Realitäten für breite Schichten.
      Die Sozialsysteme sind so schwach, dass einer der den Sieg von Trump vorhersagte, Michael Moore, Europa als gelobte Land filmt.
      https://www.youtube.co...
      Michael Moore glaubt nun an eine kurze Amtszeit.
      The future is unwritten.

    2. Gurdi (Krauti)
      Gurdi (Krauti) · vor fast 8 Jahre

      @Achim Engelberg

      Danke für den Link.

      In der Nachkriegszeit bis hinauf zu den 90er Jahren hat die Stellung der USA in der Welt der Bevölkerung im Inland einen direkt Vorteil verschafft. So konnte das Volk quasi an der Stellung des Empire partizipieren. Die letzten Jahrzehnte jedoch liefen darauf hinaus, dass sich eine immer kleinere Schicht an den Gewinnen bereicherte, während die Bevölkerung stagnierte oder sogar abstieg.

      Die Dekadenz der Eliten in den USA, die während der Finanzkrise auch noch vom "Pöbel" gerettet werden musste, ist schon beispiellos. Die Quittung haben Sie ja bereits bekommen. Die Angst der Elite vor Trump, ist sein wichtigster Verbündeter. Dass haben die jedoch immer noch nicht wirklich realisiert und laufen so eigentlich direkt in die Falle.

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