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Von der Kaiserzeit bis zur Herrschaft Mao Zedongs: "Wilde Schwäne" von Jung Chang
Autor und Journalist
Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Spätestens wenn ich mich eines Tages auf eine Reise nach China vorbereiten muss, werde ich den historisch-biographischen Roman "Wilde Schwäne" lesen. Und mir zuvor noch einmal kurz diesen Podcast anhören, der eine gute, aber natürlich ausgesprochen knappe Einführung in die jüngere Geschichte des Landes ist. Die Autorin Jung Chang erzählt, wie ihre Großmutter, ihre Mutter und sie selbst die chaotischen Umbrüche im Reich der Mitte erlebten, was sie erleiden mussten und wie sie überlebten - im Bürgerkrieg, im Untergrund, im Gefängnis. Der zeitliche Rahmen dieser Familienchronik spannt sich von 1909 bis 1978: vom Kaiserreich über die Kuomintang und die Besetzung der Mandschurei durch japanische Truppen im Zweiten Weltkrieg bis tief in die Terrorjahre der Kulturrevolution. Der Weltbestseller "Wilde Schwäne" wurde bereits 1991 veröffentlicht, seither in mehr als zwei Dutzend Sprachen übersetzt und ist bis heute in China verboten, weil er das offizielle, beschönigende Geschichtsbild in Frage stellt.
Quelle: Dorit Kreissl br.de
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Ich rate Dir ab. Vor 20 Jahren flog ich erstmalig nach China und meine Reiselektüre waren die "Wilden Schwäne". Nichts verstand ich, da Jung Chang zwar ein Opfer war, das Mitgefühl und Hilfe verdient, allerdings ist sie eine zu einseitige Autorin, um gut erzählen zu können. Ein Klischeebrei, der wenig Dichtung und noch weniger Wahrheit enthält.
Kritische Filmstudenten empfahlen mir Mo Yan und ich war überwältigt. Viele Reiseeindrücke sah ich nun klarer. Übrigens rieten mir damals Offizielle von der Lektüre ab. Mittlerweile ist Mo Yan als Nobelpreisträger geadelt und er wird nun als "Staatsdichter" verleumdet.