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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Nur zwei Sätze wähle ich aus. Der erste zu den drei Kriegen, die zur ersten deutschen Einheit führten:
All diese Kriege wären vermeidbar gewesen.
Ach, und warum gingen alle großen Nationen aus Kriegen und Revolutionen hervor?
Als Preußen seine Kriege führte, da gab es auch an anderen Orten Schlachten um eine nationalstaatliche Einigung. In Italien, das seit dem Mittelalter eng verflochten war mit Deutschland (das Heilige Römische Reich bestand bis 1806!), waren sie so blutig, dass ein Schweizer Humanist das Rote Kreuz gründete mit der farblich umgekehrten Nationalfahne der Schweiz.
Auch die heutige Schweiz entstand in dieser Epoche nach dem Sonderbundskrieg.
Das Jahr 1870/71 war nicht nur für Deutschland ein Epocheneinschnitt. Das allgemeine Ergebnis in Zentraleuropa war die Selbständigkeit und staatliche Einigung der großen Nationen, mit Ausnahme Polens.
Kein einziger dieser Nationalstaaten entstand ohne Gewalt. Und immer noch benötigen wir in Europa funktionierende Nationalstaaten. Wo diese zusammenbrechen, fliehen viele, müssen viele flüchten.
Nach der deutschen Einheit betrieb Bismarck eine Friedenspolitik des europäischen Gleichgewichts, beruhend auf der territorialen Saturiertheit Deutschlands. Dennoch behauptet Dieckmann:
Der 18. Januar 1871 war ein Unheilstag der deutschen Geschichte.
Nein, es war die Erfüllung der nationalstaatlichen Forderung der 1848er Revolution durch eine Revolution von oben. Deshalb begrüßten auch viele Linke das und zwar nicht nur Deutsche. Der französische Sozialist Jean Jaurès wies öfters darauf hin, dass die relativ lange Periode des Friedens nach 1871 sei der Konstituierung kräftiger Nationen, vor allem Deutschlands und Italiens, zu danken gewesen.
Er kämpfte für eine Verlängerung dieser friedlichen Periode und für eine demokratische Ausgestaltung. Deshalb erschoss ihn ein französischer Nationalist unmittelbar vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs.
Außerdem wird im Artikel ein klarer Weg von Bismarck zum Ersten Weltkrieg bis hin zur Nazi-Diktatur gezogen, was falsch ist.
Richtig dagegen ist, dass unter zunehmendem Druck von Kaiser Wilhelm dem Letzten und expansionistischen Kräften in Industrie und Banken alle Nachfolger eine Politik betrieben, die, wie von Bismarck, aber auch von Friedrich Engels, vorausgesagt, in den Ersten Weltkrieg und die Selbstzerstörung Europas führte.
Bismarck trägt Schuld, dass er die Kräfte, die sich für die Demokratisierung und Parlamentarisierung unseres Landes engagierten, bekämpfte. Das berüchtigte Sozialistengesetz sei stellvertretend genannt.
Der Misserfolg lag aber nicht allein an Otto von Bismarck. Sie unterblieb auch im großen Maßstab in der längeren Zeit des Kaiserreichs ohne ihn. Sie gelang auch in vielen anderen Ländern nicht.
Die heute wieder gefährdete Demokratisierung Europas erfolgte in großem Maßstab erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Aber die demokratischen Kräfte - allen voran der Sozialdemokratie - erhielten erstmals im Kaiserreich einen Raum zur Entfaltung.
Nein, sie erhielten ihn nicht, sie erkämpften diese Möglichkeiten.
Quelle: Christoph Dieckmann www.zeit.de
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