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Zeit und Geschichte

Ungeklärtes Kriegsverbrechen: Massenerschießung italienischer Zwangsarbeiter in Brandenburg

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
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Dirk LiesemerDienstag, 10.05.2016

Am 23. April 1945 werden 131 italienische Zwangsarbeiter nahe der brandenburgischen Kleinstadt Treuenbrietzen erschossen und in einer Sandgrube vergraben. Nur vier Menschen überleben das Massaker. Nach dem Krieg werden die Leichen geborgen und zum größten Teil identifiziert. In den 1970er-Jahren nehmen DDR-Behörden Ermittlungen auf. Doch ob die Täter aus den Reihen der SS oder der Wehrmacht kamen, lässt sich nicht klären.

Die Filmemacher Matthias Neumann, Nina Mair und Katalin Ambrus haben das Verbrechen zwei Jahre lang recherchiert und eine aufrüttelnde Dokumentation ins Netz gestellt: Die 24 Episoden präsentieren historisches Bildmaterial sowie Interviews mit Angehörigen der Opfer, mit zwei Berliner Lehrern, die sich seit langem mit dem Fall beschäftigen, mit dem Bürgermeister der Kleinstadt und einem Museumsleiter, der sich zu der Aussage versteigt, dass doch Tätern wie Opfern gleichermaßen gedacht werden solle. Zu Recht schreibt Doris Akrap deshalb in der taz: „Wer also glaubt, die historische Aufarbeitung der NS-Geschichte sei abgeschlossen und eindeutig, irrt.“

Ungeklärtes Kriegsverbrechen: Massenerschießung italienischer Zwangsarbeiter in Brandenburg

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