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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Fundstücke
Michaela Müller, in Dachau geboren, studierte Politikwissenschaften, Zeitgeschichte und Geschichte Asiens in Berlin. Sie schreibt über Menschenrechte, Migration und Ostafrika. Aufenthalte in Kenia, New York, Paris, Somalia und Somaliland. Bücher/Essays: Vor Lampedusa (2015), Auf See. Die Geschichte von Ayan und Samir (2016). Für piqd wählt sie Texte über die Geschichte des Holocaust, Arbeitergeschichte, Migration und Mentalitätsgeschichte aus.
Das Thema der Denkfabrik des Deutschlandradios 2022 ist „Von der Hand in den Mund – wenn Arbeit kaum zum Leben reicht“. Bereits jetzt, im Januar, sind eine Reihe interessanter Beiträge, Reportagen und Interviews erschienen, unter anderem mit der Einzelhandelskauffrau Maurike Maaßen (die unbedingt in die Politik gehen sollte, wie sie am Ende des Gesprächs überlegt), der Jungbäuerin Svenja Menssen oder der Reinigungskraft Susanne Holtkotte.
In diesem Gespräch, das Catherine Newmark mit der Soziologin Nicole Mayer-Ahuja führt, geht es um die historische Dimension der Lohnarbeit bis hin zu der Entwicklung, dass fast ein Viertel der Beschäftigten in Deutschland inzwischen im Niedriglohnsektor arbeitet. Dieser wurde seit den 1980er-Jahren in Westdeutschland immer weiter ausgebaut, nachdem klar geworden war, dass das Wirtschaftswachstum sich abgekühlt hatte. Es wurde einer unternehmerfreundlichen Politik Vorschub geleistet, die mit Leih- und Teilzeitarbeit und Minijobs flexible Arbeitsverhältnisse möglich machte. Eine gesetzliche Grundlage bekam es etwa mit dem Beschäftigungsförderungsgesetz, das auf Liberalisierung und Deregulierung des Arbeitsmarktes ausgelegt war. Das Versprechen für die Arbeitnehmer:innen war, dass ein Minijob eine Einstiegsmöglichkeit für eine feste, sozialversicherungspflichtige Stelle sein könnte, sozusagen eine Brückenfunktion, die sich bis heute nur selten bewahrheitet hat.
Nicole Mayer-Ahuja geht aber in dem Gespräch noch weiter zurück, wenn sie beschreibt, wie es zu der geschlechterspezifischen Arbeitsteilung kam, die etwa in bäuerlichen Haushalten nicht oder nur kaum üblich war. Während des Zeitfensters der westdeutschen Wirtschaftswunderjahre war es möglich geworden, dass die Frau eines Arbeiters nicht arbeiten gehen musste und daran wurde nun ein Status geknüpft: Der Mann verdient das Geld, die Frau einen Zuverdienst, doch ihre eigentliche Rolle ist die der Hausfrau und Mutter. Diese Idee, Mayer-Ahuja nennt sie "ideologische Idee", hat dazu geführt, dass in der Arbeitswelt Jobs entstanden sind, die nur in Teilzeit oder als Minijobs angeboten werden – kurz gesagt Arbeitsverhältnisse, die nicht mehr existenzsichernd sind. Argumentiert wurde dabei, dass Frauen solche Erwerbsgelegenheiten wollten. Heute wird deutlich, dass der Niedriglohnsektor zu groß geworden ist, und viele Erwerbstätige sogar mehrere Teilzeit- oder Minijobs annehmen müssen, um über die Runden zu kommen.
Quelle: Nicola Mayer-Ahuja im Gespräch mit Catherine Newmark Bild: imago / Ikon Imag... www.deutschlandfunkkultur.de
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