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Zeit und Geschichte

Timothy Snyder über Europas Vergangenheit & Zukunft

David Kretz

Studium der Philosophie und Germanistik an der University of Chicago, davor Geistesgeschichte, Literatur und politische Philosophie in Paris, Berlin und Wien.

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David KretzSamstag, 15.10.2016

Einer der interessantesten Historiker unserer Zeit erklärt in diesem exzellent geführten Interview seine Thesen. Zentraler Punkt dabei ist, dass die Zerstörung von staatlichen Strukturen und nicht der Antisemitismus für den Holocaust ausschlaggebend war. 

Ebenso thematisiert er: die Kernfrage des Historikerstreits (die Vergleichbarkeit von Hitlers und Stalins Verbrechen), was er von Hannah Arendt gelernt hat, was die Nazis vom Imperialismus gelernt haben, warum Lebensraum-Ideologie in Zeiten des Klimawandels ein Comeback haben könnte, welches Licht seine Holocaust-Analysen auf den Irakkrieg werfen, warum die EU in erster Linie eine Reaktion auf verlorene Kolonialkriege ist und nicht auf den Zweiten Weltkrieg und wie Russland heute auf Europa blickt.

Jede einzelne dieser Fragen wäre einen Artikel wert und Snyders Antworten  formen sich hier im Dialog zu einem Gesamtbild. Eine Frage, die er hier nicht anspricht, ist das Verhältnis von Geschichte und Erinnerung. Dazu schreibt er in diesem sehr ausführlichen Artikel mehr: http://www.eurozine.com/articles/2013-06-06-snyder-en.html

Timothy Snyder über Europas Vergangenheit & Zukunft

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Kommentare 6
  1. Gurdi (Krauti)
    Gurdi (Krauti) · vor 8 Jahren

    Das klingt ja sehr interessant! Leider auf englisch...

    1. Gurdi (Krauti)
      Gurdi (Krauti) · vor 8 Jahren

      Eine sehr interessante These die sich durchaus auf aktuelle Vorgänge übertragen lässt. Das zerstören der Staatlichkeit führt zu einer entrechtung der Person und damit zur faktischen Ermöglichung von Willkür.

      Die These zur Ukraine und Russland teile ich zwar nicht, insbesondere weil Russland ja auch lange im Vorfeld der Ukrainekrise versucht hat sich der EU anzunähern.

    2. David Kretz
      David Kretz · vor 8 Jahren

      @Gurdi (Krauti) Die Bücher 'Bloodlands' und 'Black Earth' sind beide auf Deutsch übersetzt. Die Spiegel Rezension hier (http://www.spiegel.de/...) fasst auch relativ gut zusammen und spricht auch die eher kontroverse Rezeption in Deutschland an.

    3. Gurdi (Krauti)
      Gurdi (Krauti) · vor 8 Jahren

      @David Kretz Danke für den Tip, werde ich mir mal zu Gemüte führen. Aktuell tendiere ich Büchertechnisch zwar eher zu Gabor Steingarts Buch, insbesondere wegen seines hervorragenden Artikels in der WE Ausgabe des Handelsblatts, aber das Thema hier landet sicher mal wieder auf meiner Agenda.

    4. David Kretz
      David Kretz · vor 8 Jahren

      @Gurdi (Krauti) Den werde ich mir wiederum gerne ansehen. Danke für den Tipp!

    5. Gurdi (Krauti)
      Gurdi (Krauti) · vor 8 Jahren

      @David Kretz Kann ich nur empfehlen. Titel lautet "Die verwirrte Weltmacht" Dürfte noch bis heute am Kiosk verfügbar sein. Digital liegt eine Paywall davor.

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