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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Stalingrad – das ist zumindest für Europa der Zweite Weltkrieg. Nicht zufällig ist es bis heute der Name eines Pariser Bahnhofs. Noch vor dem Ende der Schlacht bemühten sich alle Kriegsparteien, um eine propagandistisch-mythische Dimension. Die Nazi-Führung wollte, dass alle verklärt sterben wie „das Gesetz es befahl“. Dass Feldmarschall Paulus in Gefangenschaft ging, empörte Hitler. Die Sowjetunion schuf Helden mit gefälschten Biographien. Während und nach Stalingrad wurde der Widerstand in Deutschland dezimiert, man denke an die Hinrichtungen der Roten Kapelle und der Weißen Rose. Zwei Wochen nach der Niederlage, am 18. Februar 1943, hielt Goebbels die berühmt-berüchtigte Sportpalastrede: „Wollt ihr den totalen Krieg?“
Es gibt eine ganze Bibliothek zu Stalingrad: Romane, Erinnerungen, Sachbücher, Dokumentensammlungen.
Das Werk über Stalingrad bleibt aber Wassili Grossmans "Leben und Schicksal". Es zeigt den Doppelcharakter der Schlacht – gegen die Okkupanten und auch gegen die eigene Gewaltherrschaft.
Der Stalingrader Triumph bestimmte den Ausgang des Krieges, aber der stumme Streit zwischen dem siegreichen Volk und dem siegreichen Staat setzte sich fort. Von diesem Streit hing das Schicksal des Menschen, hing seine Freiheit ab.
Das Manuskript wurde „verhaftet“. So Grossman in einem Brief an Stalins Nachfolger Chruschtschow, in dem er Freiheit für sein Buch forderte.
Mit diesen bewegenden Worten beginnt der außerordentliche Dokumentarfilm, der die Geschichte dieses Romans erzählt.
Erst lange nach dem Krebstod Wassili Grossmans publizierte ein Exilverlag in der Schweiz 1980 das Jahrhundertwerk. Der Freund Semen Lipkin hatte eine Fassung auf abenteuerliche Weise dorthin schmuggeln lassen und bekannte:
Dieser Krieg, glaubte Grossman, würde den gesamten stalinistischen Dreck vom Antlitz Russlands wegspülen. Das heilige Blut dieses Kriegs würde uns von den Blutflecken der zu Unrecht verfolgten Kulaken und der Säuberungen von 1937 reinigen.
Vielfach ist die Schlacht von Stalingrad mit der Gewaltgeschichte der Sowjetunion verwoben. Konstantin K. Rokossowski, der die Operation Uranus leitete, die die deutsche 6. Armee einkesselte und damit die Voraussetzung für den Sieg schuf, war während des großen Terrors verhaftet, gefoltert, degradiert und zu zehn Jahren Gulag verurteilt worden. Heiner Müller sah deshalb hier einen „Clinch von Revolution und Konterrevolution“, den er als „Grundfigur des Jahrhunderts" deutete.
Sicherlich wurde der Film zum Werk "Leben und Schicksal" aufgrund des 75. Jahrestages von Stalingrad gedreht, aber der außerordentliche Erkenntnisgewinn des Buches besteht darin, dass man die unterschiedlichen Prägungen Ost- und Westeuropas besser versteht.
Ich bin mir nicht sicher, ob es das beste Buch ist, damit ein Jugendlicher das 20. Jahrhundert versteht. So heißt es im Film. Ich jedenfalls hätte es in diesem Alter nicht verstanden. Aber es ist ein Klassiker, der künstlerisch wie historisch überzeugt.
Und es gibt wenige Romane, die eine Geschichte haben, die man in einem spannenden Dokumentarfilm erzählen kann.
Dieser ist bis zum 25. März in der arte Mediathek verfügbar.
Quelle: Priscilla Pizzato arte.tv
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