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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Fundstücke
Michaela Müller, in Dachau geboren, studierte Politikwissenschaften, Zeitgeschichte und Geschichte Asiens in Berlin. Sie schreibt über Menschenrechte, Migration und Ostafrika. Aufenthalte in Kenia, New York, Paris, Somalia und Somaliland. Bücher/Essays: Vor Lampedusa (2015), Auf See. Die Geschichte von Ayan und Samir (2016). Für piqd wählt sie Texte über die Geschichte des Holocaust, Arbeitergeschichte, Migration und Mentalitätsgeschichte aus.
Der Historiker Christopher Clark widmet sich in diesem Essay dem historischen Vergleich, der seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine Konjunktur hat.
Als angehende Historikerinnen und Historiker wurden wir in den Methodenseminaren zu Differenzierung ermahnt. Äpfel und Birnen dürften zwar verglichen werden, aber nur wenn klar umrissen sei, zu welchem Zweck: nach Größe oder Gewicht etwa. Ansonsten bleibt ein Apfel ein Apfel und eine Birne eine Birne. In der Theorie klingt das einfach.
Historische Vergleiche werden aber seit Kriegsbeginn oft gezogen, und zwar nicht in erster Linie von Historiker:innen, sondern von Politiker:innen. Die Behutsamkeit und Kenntnis, auf die Christopher Clark hinweist, mit der ein historischer Vergleich in der Wissenschaft zu ziehen ist, gilt also nicht für die Politik. Der scheidende Premierminister Boris Johnson etwa verglich den Freiheitskampf der Ukrainer:innen sogar mit den "Freiheitskämpfen" der Briten und Britinnen beim Brexit.
Verwenden Politiker:innen Vergleiche, tun sie es natürlich nicht in der Absicht, neue Einsichten auf historische Prozesse zu schaffen, sondern mit anderen Intentionen, die ganz unterschiedliche Motivationen haben können, etwa die Absicht zu mahnen, einen Schlüssel zur Interpretation der Gegenwart zu geben oder auch handlungslegitimierend zu sein, wie im Fall von Wladimir Putin. Er setzt historische Vergleiche ganz gezielt ein und antizipiert dabei auch, wie sich die Situation in seinem Sinne weiterentwickeln sollte.
Wir sollten uns also nicht von bestimmten historischen Episoden in den Bann ziehen lassen. Wo wir Resonanzen aufdecken, sollten wir sie untersuchen und hinterfragen, ohne gleichzeitig davon auszugehen, dass die Zwangslagen, in denen sie eingebettet waren, sich unbedingt in der Gegenwart wiederholen werden. Gerade Letzteres ist wichtig, denn wenn Putin von banderovtsy spricht oder sich mit Peter dem Großen vergleicht, wirbt er um Verständnis für die Notwendigkeit, die Alternativlosigkeit seines Handelns.
Quelle: Christopher Clark Bild: Alexei Druzhinin/AP Artikel kostenpflichtig www.sueddeutsche.de
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